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Coronavirus

Lockdown – Stimmung in Gastro angespannt

Während sich einige Vorarlbergerinnen und Vorarlberger an die Lockdowns bereits gewöhnt haben, ist es für andere eine psychische Belastung, unter anderem auch für die Gastronomen. Ein Stimmungsbericht bei den Vorarlberger Gastronomen zeigt, die Stimmung ist angespannt.

In der Gastronomie versucht man sich mit Take-Away über Wasser zu halten. So wird das Mittagessen beispielsweise im Gasthaus Stern in Wolfurt routiniert und mit einer fröhlichen Herzlichkeit ausgegeben. Bei genauerer Nachfrage bröckelt aber die Fassade, die Nerven bei der Chefin liegen blank. Es gebe keine Förderung mehr, gut gehe es ihr in der derzeitigen Situation nicht.

Stimmungsbild nach zehn Tagen Lockdown

Vor zehn Tagen ist Österreich in den vierten Lockdown gegangen. Handel und Gastronomie sowie sämtliche Freizeit- und Kultureinrichtungen sind geschlossen. Viele Menschen sitzen zuhause im Homeoffice oder aber in Quarantäne. Eine Umfrage soll zeigen, wie es den Menschen im Lockdown geht.

Ohne Getränke und Service fehlt es deutlich an Umsatz

In der Küche geht es rund, die Maske über den dampfenden Töpfen erschwert das Atmen und trotzdem werden jeden Mittag knapp 100 Menüs zubereitet. Der Koch des Gasthaus Stern, Aurel Kuditsch weiß aber, wenn es keinen Service und keine Getränke gibt, fehlen 40 bis 60 Prozent des Umsatzes.

Nicht beklagen will man sich in der Metzgerei Klopfer in Lauterach, das Menü wird im Lockdown eben abgeholt und nicht vor Ort gegessen, so Christoph Klopfer: „Im Detailverkauf gibt es ein leichtes Plus von acht bis zehn Prozent, weil der Kunde nicht ins Gasthaus kann und selber was zuhause kochen will.“

Gute Nerven und neue Ideen gefragt

Aber auch hier brauchen die Mitarbeiter gute Nerven: „Weil die Leute alle zusammen unzufrieden sind, wegen dem Lockdown etc., es staut sich alles an und wenn eine Verkäuferin ein falsches Wort sagt, explodieren alle gleich.“

Auch in der Elfenküche in Dornbirn trübt der unbelebte Mittagstisch die Stimmung. „Das man nicht mehr hier essen kann, merke ich schon, denn die Küche an sich ist die Seele unseres Betriebs“, sagt Geschäftsführerin Ulli Marberger. Hier werden jetzt vermehrt Gläser verkauft, das trage den Verlust des Geschäftes.

Und auch wenn die selbstgemachten Suppen und Speisen nicht mehr gemeinsam im Gasthaus genossen werden können, sollen sie zumindest zu Hause den Körper und auch den Geist stärken. Denn gerade in Zeiten wie diesen brauche jeder eine Stärkung, so Marberger.