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Coronavirus

Vermehrte ELGA-Abmeldungen wegen Impfpflicht

Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einem Gesetzesentwurf, damit die Impfpflicht im Februar eingeführt werden kann. In den sozialen Netzwerken taucht jetzt immer wieder der Aufruf auf, sich von der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA abzumelden, damit der Staat keinen Einblick auf den Impfstatus hat. Ein Faktencheck zeigt, dass es nicht möglich ist, seinen Impfstatus zu verheimlichen.

Der elektronische Impfpass ist bei den Sozialversicherungen gespeichert. Wer sich von ELGA abmeldet, verhindert nur, dass Ärzte auf Befunde zugreifen und sie untereinander austauschen können und es ist dann auch keine E-Medikation mehr möglich. Das heißt: Apotheken können dann nicht mehr einsehen, welche Medikamente man schon abgeholt hat oder welche Rezepte noch offen sind.

Etwa 97 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sind bei ELGA dabei. Der Geschäftsführer Günter Rauchegger sagt, dass man derzeit einen signifikanten Anstieg bei der Gesamtanzahl der Abmeldungen bemerke. Auch beim ELGA-Service-Team gebe es sehr viele Anfragen, wie man sich abmelden kann.

Erfassung der Ungeimpften funktioniert recht einfach

Die Impfpflicht funktioniert recht einfach, wenn es eine gesetzliche Grundlage gibt. Der Staat greift auf das zentrale Melderegister zu und hat damit die Daten der Sozialversicherungen, sagt Rauchegger. „Dann gibt es einen Abgleich mit der Gesamtbevölkerung und die Differenz ergibt dann die Ungeimpften“, erklärt Rauchegger. Zudem werden noch jene abgezogen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können und jene, die nicht in die Impfpflicht fallen, weil sie zu jung sind. Das Alter bei Kindern ist derzeit noch nicht festgelegt.

ELGA-Abmeldung bringt eher Nachteile

Auch Privatversicherte können ihren Impfstatus nicht geheim halten. Theoretisch können nur Menschen ihren Impfstatus geheim halten, die in Österreich nie eine Sozialversicherungsnummer hatten, sagt Rauchegger. „Grundsätzlich hat jede Person in Österreich eine Sozialversicherungsnummer, weil sie meistens auch schon aus älteren Beschäftigungsverhältnissen eine Sozialversicherungsnummer hat“, so Rauchegger.