Aus den jüngsten Berechnungen der Österreichischen Energieagentur geht hervor, dass die Energiepreise für die österreichischen Haushalte im vergangenen Jahr um rund ein Viertel zugenommen haben. Allerdings gab es mittelfristig vorher bei einigen Energieträgern auch einen deutlichen Preisverfall.
Heizöl etwa auf Vor-Pandemie-Niveau
„Vergleicht man die Preise für Heizöl jetzt und die Preise zur gleichen Zeit vor einem Jahr, dann sieht man eine Steigerung von etwa 30 bis 35 Prozent“, sagt Peter Aberer, der Fachgruppenobmann der Vorarlberger Energiehändler: „Statt etwa 60 Euro pro 100 Liter Heizöl zahlt man nun etwa um die 80 Euro.“
Das klingt zwar nach einer enormen Steigerung aber: „Wir haben Ende 2019 nur etwa fünf Prozent unter den Preisen gelegen, die wir jetzt aktuell haben. Das heißt, die Preise sind ziemlich genau vergleichbar und wir hatten vor der Pandemie kaum höhere Preise, als sie aktuell sind“, so Aberer.
Das hat damit zu tun, dass die Preise von 2019 auf 2020 wegen der Pandemie stark gefallen sind. Da die Wirtschaft wieder angezogen hat, sind die Preise auch wieder gestiegen. Jetzt sind sie ungefähr wieder da, wo sie auch schon vor der Pandemie waren.

Gas so günstig wie seit 15 Jahren nicht mehr
Beim Erdgas hat es in den vergangenen sechs Jahren vier Preissenkungen gegeben. „So günstig war das Erdgas seit 15 Jahren nicht mehr“, sagt Andreas Neuhauser, Pressesprecher von Energieversorger illwerke vkw. „So sieht es aus, wenn man sich die Preisentwicklung über einen längeren Zeitraum ansieht. Zoomt man jetzt aber hinein und schaut sich die vergangenen Monate an, dann sieht man auch da Preissteigerungen und diese werden sicher nicht ganz abzufedern sein“, meint Neuhauser. Bei der nächsten Preisanpassung im April kommenden Jahres ist beim Erdgas also mit einer Erhöhung zu rechnen.
Strompreis steigt etwa analog zur Inflation
Auch beim Strom ziehen die Preise an: „Auch da wird es im April tendenziell eine Erhöhung geben“, sagt Neuhauser. Generell sind die Strompreise über die vergangenen 20 Jahre im Schnitt um etwa zwei Prozent pro Jahr gestiegen: „Das entspricht in etwa der Inflation“, sagt Neuhauser.