Schultafel mit Bücher
Cherries – stock.adobe.com
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Coronavirus

150 Lehrpersonen wollen bei Impfpflicht kündigen

Wenn die Impfpflicht wirklich kommt, wollen 150 Lehrpersonen in Vorarlberg kündigen. Zumindest wird das in einem anonym verfassten Schreiben an die Bildungsdirektion behauptet. Der Pflichtschul-Personalvertreter, Willi Witzemann, zeigt sich besorgt, denn der Lehrermangel sei bereits jetzt dramatisch.

Witzemann geht von der Echtheit des Schreibens aus, denn bei ihm haben sich schon einige Kolleginnen und Kollegen gemeldet, die wegen der Impfpflicht aus dem Schuldienst austreten wollen. Das Droh-Schreiben soll von den Verantwortlichen am Mittwoch an die Vorarlberger Landesregierung übergeben werden.

Regierung hat noch nicht darauf reagiert

Unter den 150 Lehrpersonen seien laut Witzemann auch mehrere Schulleiter. Wie viele das genau sind könne er nicht sagen, er geht aber von etwa fünf bis sechs aus. Witzemann hat das Schreiben auf Wunsch der Lehrerkolleginnen und -Kollegen am Montag Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) und der Bildungsdirektion zukommen lassen. Diese haben bisher noch nicht darauf reagiert.

„Es war leider zu erwarten“, sagt Witzemann. Man habe gewusst, dass es Lehrpersonal gibt, das Angst vor der Impfung hat. Der Lehrermangel sei jetzt schon dramatisch und Witzemann wisse nicht, ob das System das aushalten wird. Er hofft nun auf ein Einlenken der Regierung und darauf, dass es andere Möglichkeiten als eine Impfpflicht geben wird.

Freie Bürgerpartei unterstützt Lehrer-Gruppierung

Auch die Freie Bürgerpartei nutzte das anonyme Schreiben für eine Presseaussendung, hat aber mit der Formierung dieser Gruppe des Lehrpersonals nichts zu tun, bestätigt der Obmann der Freien Bürgerpartei, Georg Palm. Die FBP sei zwar schon länger mit Pädagoginnen und Pädagogen in Kontakt, die Formierung dieser Gruppe sei aber komplett eigenständig und habe nichts mit der FBP zu tun, so Palm. Man habe ihnen aber vollste Unterstützung zugesagt.

Palm sagt, dass das Kollegium von Lehrpersonen, das gegen die Impfpflicht ist, sogar noch größer sei. 150 davon hätten sich aber dafür entschieden, den Schritt der Kündigung bei Einführung einer Impfpflicht zu machen.