Gabi Sprickler Falschlunger
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Politik

Sprickler-Falschlunger übt scharfe Kritik an Hopfner

Die Vorarlberger SPÖ-Chefin Gabi Sprickler-Falschlunger übt scharfe Kritik am bisherigen SPÖ-Klubobmann Thomas Hopfner. Er will nach eigenen Angaben nach dem Rückzug aus der SPÖ als wilder Abgeordneter weitermachen, was der SPÖ-Chefin sauer aufstößt.

Sprickler-Falschlunger sagte im „Vorarlberg heute“-Interview, dass sie vom Rücktritt überrascht worden sei. Sie könne die Entscheidung akzeptieren. Ihr stoße aber sauer auf, dass Hopfner nicht auch das Landtagsmandat abgegeben will. Er werde nun als wilder Abgeordneter der SPÖ ein Landtagsmandat wegnehmen und sogar noch mehr verdienen, weil er keine Parteisteuer zahlen muss, sagt Sprickler-Falschlunger.

Vorarlbergs SPÖ-Klubobmann Hopfner zurückgetreten

Thomas Hopfner legt seine Funktion als SPÖ-Klubobmann nieder und tritt auch aus der Partei aus. Er komme mit der inhaltlichen Ausrichtung der Partei nicht mehr zurecht, sagt er. Sein Mandat im Landtag will Hopfner als wilder Abgeordneter behalten,

Thomas Hopfner hat in einer Aussendung am Montag bekanntgegeben, dass er als Klubobmann der SPÖ Vorarlberg zurücktreten wird. Damit verbunden sei auch sein Parteiaustritt aus der SPÖ. Sein Mandat als wilder Abgeordneter im Landtag will er aber behalten.

Hopfner zu seiner Entscheidung

Die SPÖ Vorarlberg habe am 16. Oktober 2021 eine deutliche Führungsentscheidung getroffen. Eine Wahl sei niemals nur eine Wahl einer Person – sondern damit verbunden gehe eine Entscheidung über Zielvorstellung, Hoffnungen, Perspektiven und Zukunftsbilder und Zukunftshoffnungen einher. Die getroffene Richtungsentscheidung der SPÖ nehme er zur Kenntnis, so Hopfner.

Thomas Hopfner
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Thomas Hopfner will die SPÖ verlassen und als wilder Abgeordneter weitermachen

Wahl zum SPÖ-Vorsitzenden verloren

Hopfner hatte bei der Wahl des neuen SPÖ-Vorsitzenden im Oktober klar gegen die SPÖ-Grande Dame Gabi Sprickler-Falschlunger verloren. Zuvor war es aufgrund der Uneinigkeit über die Bestellung eines neuen SPÖ-Landesparteivorsitzenden zu einer handfesten Krise in der Partei gekommen.

Für Aufsehen sorgte vor allem die „Abhöraffäre“. Ein telefonischer Streit zwischen dem Klubvorsitzenden Thomas Hopfner mit dem Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch soll ohne dessen Wissen von einer weiteren Person aufgezeichnet oder mitgefilmt worden sein, möglicherweise auch weitergeleitet.

Nachdem Sprickler-Falschlunger zur neuen SPÖ-Vorsitzenden gewählt wurde, zog Ritsch die Ermächtigung zur Strafverfolgung gegen SPÖ-Klubobmann Thomas Hopfner zurück. Ritsch begründete das damit, dass „endlich Ruhe in die Partei einkehren soll“. Hopfner sah ein taktisches Spiel – mehr dazu in „Abhöraffäre“: Kein Verfahren gegen Hopfner (vorarlberg.ORF.at).