Feuerwerk
Alik Mulikov – stock.adobe.com
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Umwelt

Land ruft zu Reduzierung von Feuerwerken auf

Gut einen Monat vor Silvester appelliert die Landesregierung an die Bevölkerung, sparsam mit Feuerwerken umzugehen. Denn diese stellten eine Belastung für die Gesundheit und die Umwelt dar. Als Alternative werden in einem Informationsblatt des Landes Drohnen- und Lasershows empfohlen.

Umweltlandesrat Johannes Rauch (Grüne), Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) richten einen gemeinsamen Appell an Bevölkerung, mit Feuerwerken sparsam umzugehen. Besonders an Silvester sei die zeitliche und räumliche Beschränkung von Feuerwerken maßgeblich, heißt es in einer Aussendung. Dadurch könnten die Belastungen für Umwelt und Gesundheit, für Mensch und Tier spürbar reduziert werden.

Feinstaubbelastung in der Silvesternacht

Feuerwerkskörper leuchten, sind bunt und faszinieren die Menschen, heißt es in der Aussendung. Sie haben aber auch ihre Schattenseiten, wird betont: Gesundheitsschädlicher Feinstaub, Schwermetalle, Chemierückstände, Lärm und Unmengen an Abfall. Allein in Österreich verursachten abgebrannte Feuerwerkskörper demnach bis zu 1.000 Tonnen Abfall im Jahr.

Besonders in der Silvesternacht sorgten Feuerwerke vielerorts für Spitzenwerte an Lärm- und Feinstaubbelastungen. So werde der Grenzwert für Feinstaub zu Silvester an fast allen Messstellen um das Mehrfache überschritten. Je nach Lage und meteorologischen Bedingungen seien Silvesterfeuerwerke für mehrere Feinstaubtage verantwortlich.

Unfälle durch Silvesterfeuerwerke

Hohe Feinstaubkonzentrationen belasten zudem die Atemwege: An Asthma leidende Personen hätten dadurch einen erhöhten Medikamentenbedarf, die Spitäler verzeichneten erhöhte Krankenhausaufnahmen wegen Herz-Kreislauf-Problemen.

Dazu kommen noch Personenschäden durch Unfälle. Häufigste Verletzungen sind sden Angaben zufolge Verbrennungen im Gesicht und an den Händen, Augenverletzungen und Sprengverletzungen an den Händen. „Regelmäßig müssen Menschen wegen unsachgemäßer Verwendung von Silvesterraketen in unseren Spitälern behandelt werden", so Landesrätin Rüscher. Hinzu komme nun die Pandemie – Zusammenkünfte könnten die Infektionszahlen in die Höhe treiben.

Bürgermeister können Feuerwerke beschränken

Landesrat Rauch regt an, Feuerwerke besonders an Silvester zeitlich zu begrenzen – etwa zwischen 21.00 und 01.00 Uhr – und nur in bestimmten Bereichen bzw. an bestimmten Plätzen zu genehmigen. Bereits Feuerwerke mit der Kennzeichnung „Kategorie F2“ (Feuerwerkskörper mit geringem Lärmpegel) sind im Ortsgebiet eigentlich verboten. Dieses Verbot kann aber von den Gemeinden per Verordnung aufgehoben werden, wenn die Lärmbelästigung nicht unzumutbar ist und die Gesundheit nicht gefährdet wird.

"Ich verstehe, dass Bürgermeisterinnen und Bürgermeister an Silvester keine SpielverderberInnen sein wollen, aber es geht darum, Mensch, Tier und Umwelt zu schützen. Wenn wir alle aufeinander Rücksicht nehmen, können wir trotz der besonderen Umstände den Jahreswechsel würdig feiern“, so Rauch.

Tiere leiden unter Feuerwerken

Ebenfalls zu bedenken sei, dass Tiere unter dem Feuerwerk leiden, so Landesrat Christian Gantner. "Tiere leiden sehr stark unter dem für sie ungewohnten Knall- und Blitzlichtgewitter, das oft stundenlang andauert. Deshalb sollen im Nahbereich von landwirtschaftlichen Betrieben und Tierheimen keine Feuerwerke gezündet werden. Zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt müssen die Reste des Feuerwerks entsorgt werden“, so Gantner.

Informationsblatt herausgegeben

Das Land hat heuer ein eigenes Informationsblatt zu den negativen Auswirkungen von Feuerwerken zusammengestellt. Auch wird darin auf mögliche Alternativen, wie Drohnen- und Lasershows, hingewiesen. Das neue Infoblatt kann im Internet abgerufen oder nach dem Ende des Lockdowns bei den Gemeindeämtern abgeholt werden.

Grundsätze des Landes für den Umgang mit Feuerwerk

• Weniger ist mehr: Reduzieren Sie Ihr Feuerwerk, auch Ihren Mitmenschen, der Tier- und Umwelt sowie der Luftqualität zuliebe.
• Entsorgen Sie die Reste, vermeiden Sie das Abfeuern auf Weide- und Äsungsflächen (nicht verrottbare Plastik- und Metallteile können in das Tierfutter gelangen und bei den Tieren schwere gesundheitliche Störungen auslösen).
• Verzichten Sie auf die Durchführung von größeren (Silvester-)Feuerwerken, um Menschenansammlungen zu vermeiden.