Eine Schachtel mit dem Entwurmungsmittel Ivermectin, aufgenommen in einer US-amerikanischen Apotheke, im Hintergrund ein Apotheker bei der Arbeit. Dem Anti-Parasiten-Medikament wird (ohne ausreichende wissenschaftliche Belege) nachgesagt, es würde gegen Covid-19 helfen.
AP/Mike Stewart
AP/Mike Stewart
Coronavirus

Entwurmungsmittel auch hier verschrieben

Ivermectin, ein Medikament für Pferde, wird von Impfgegnern immer wieder als CoV-Wundermittel angepriesen. In Vorarlbergs Apotheken haben einige Kunden bereits angefragt und auch Tierärzte warnen vor dem Entwurmungs-Mittel.

FPÖ-Chef Herbert Kickl und Impfskeptiker empfehlen Ivermectin immer wieder als das Medikament gegen das Coronavirus. Ivermectin ist allerdings keine zugelassene CoV-Arznei, sondern ein Mittel gegen Parasiten bei Pferden. Dennoch war das Medikament in Oberösterreich teilweise ausverkauft.

Entwurmungsmittel auch in Vorarlberg verschrieben

Ivermectin, ein Medikament für Pferde, wird von Impfgegnern immer wieder als CoV-Wundermittel angepriesen. In Vorarlbergs Apotheken haben einige Kunden bereits angefragt, und auch Tierärzte warnen vor dem Entwurmungsmittel.

Auch in Vorarlberg gibt es in den Apotheken immer wieder Menschen, die nach dem Medikament fragen. Dabei wurde Ivermectin entwickelt, um Pferden die Würmer aus dem Gedärm zu treiben. Auch für Menschen gibt es eine Variante des Mittels, die heißt Scabioral und soll gegen die Krätze helfen.

Vereinzelte Anfragen nach Ivermectin

In Entwicklungsländern wird das Mittel auch gegen die durch Würmer verursachte Flussblindheit eingesetzt. Zu mehr taugt es, offiziellen Angaben zufolge, aber nicht. Trotzdem gibt es auch in Vorarlberg Ärzte, die das Mittel als CoV-Medikament verschreiben.

Aber nur wenige, sagt Apothekerkammer-Präsident Jürgen Rehak: „Ja, wir haben vereinzelt auch schon Rezepturen von Ärzten gesehen, die so etwas in Kapselform haben machen lassen“, so Rehak. Es seien aber wirklich Ausnahmen.

Auch Apotheker Eric Trauner aus Egg hatte schon Kunden, die nach Ivermectin gefragt haben. Kommt das Rezept vom Hautarzt und soll gegen Krätze helfen, gibt er es her – sonst nicht.

Ivermectin beim Menschen höchst fahrlässig

Tierärzte warnen vor dem Pferde-Entwurmungsmittel. Falsch dosiert, vergiftet es die Menschen, sagt Robert Griss, Chef der Tierärztekammer in Vorarlberg: „Das Medikament tötet erwachsene Wurmstadien. Das Gefährliche daran ist, dass die therapeutische Breite relativ gering ist. Eine Überdosierung führt auch beim Pferd zu Vergiftungserscheinungen. Ich würde eine unprofessionelle Anwendung beim Menschen als höchst fahrlässig bezeichnen. Es gibt auch keine handfesten Studien, dass Ivermectin gegen Corona hilft.“

Also „Finger weg“ von Ivermectin sagen Experten. Wesentlich ungefährlicher ist hingegen ein angebliches neues „Wundermittel“ gegen Corona: spezielle homöopathische Globuli. Eine Wirksamkeit gegen das Virus ist aber auch für die Homöopathie mit keiner wissenschaftlichen Studie bestätigt.