Schüler von hinten
ORF
ORF
Bildung

Bildungslandesrätin für offene Schulen

Für Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) ist es die richtige Entscheidung, dass die Schulen während des Lockdowns geöffnet sind. Dort würden die Kinder auch regelmäßig getestet werden, was zuhause nicht der Fall sei.

Die Schülerinnen und Schüler werden in den Schulen auch dann getestet, wenn sie keine Symptome haben. Das sei zuhause nicht der Fall, sagt Schöbi-Fink im ORF Vorarlberg-Interview.
Die meisten Lehrerinnen und Lehrer seien geimpft und müssten durchgehend eine FFP2-Maske tragen.
Zudem müssten bei geschlossenen Schulen die Eltern die Kinder betreuen, was auch zu Problemen führen würde.

Bildungslandesrätin zur Situation an den Schulen

Wie geht es also an den Schulen weiter? Dazu ein Gespräch mit Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink.

35 Klassen sind derzeit abgesondert

Aktuell sind 1.632 Schüler von rund 54.000 mit dem Coronavirus infiziert, 171 Schüler gelten als Verdachtsfälle. 35 von rund 2.800 Klassen sind aufgrund von zwei oder noch mehr Corona-positiven Schülern abgesondert.

Mehrere Schulsprecher für Distance-Learning

Über 100 Schulsprecher, auch aus Vorarlberg, verstehen nicht, warum die Schulen vom Lockdown ausgeschlossen werden. Sie haben jetzt einen offenen Brief an das Bildungsministerium verfasst, indem sie für 14 Tage Distance-Learning fordern. Für Vorarlberg hat diesen Brief Elias Wehinger, stellvertretender Schulsprecher der HAK Feldkirch, unterschrieben.

Aufgrund der hohen Infektionszahlen an den Schulen fordert Wehinger, die Schulen komplett zu schließen: „Momentan sehe ich keine andere Lösung. Man kann es natürlich so machen, dass man beispielsweise für wichtige schriftliche Überprüfungen trotzdem in die Schule kommt, mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen, aber den Schulbetrieb wie momentan komplett aufrecht zu erhalten, das erachte ich als problematisch.“

Aus vergangenen Lockdowns gelernt

Bei den Schülerinnen und Schülern, die betreuungspflichtig sind, könne man noch darüber reden. Das sei natürlich schon eine Belastung für die Eltern als auch für die Kinder selbst, aber gerade in den Oberstufen sei Distance-Learning möglich. „Was mich persönlich betrifft, glaube ich, dass ich in der Lage bin, mich von zu Hause aus unterrichten zu lassen und da lieber ein bisschen das Soziale einbüßt als mein gesundheitlicher Schutz.“

Wehinger ist der Meinung, dass man aus den vergangenen zwei Lockdowns gelernt habe und das Distance-Learning reibungsloser ablaufen würde. Auch wenn Distance-Learning nicht die beste Lösung sei, sei es momentan die einzig richtige Lösung.

Zu Hause keine Chance, dem Unterricht zu folgen

Wehinger meint gerade in der Oberstufe bzw. in seinem Bekanntenkreis würden sich rund 80 Prozent der Schüler derzeit in der Schule nicht wohl fühlen. So wie die Regelungen derzeit aber seien, würde man zuhause unglaublich viel verpassen.

Außerdem werde an manchen Schulen klar kommuniziert, dass Schüler, die zu Hause bleiben, keine zusätzlichen Lernpakete erhalten und alles selbstständig nachholen müssten, was einfach nicht möglich sei. Für Wehinger ist daher derzeit die einzige Möglichkeit ins Distance-Learning zu wechseln.