Impfung
ORF
ORF
Coronavirus

Impfpflicht ist nichts Neues

Neben dem Lockdown ab Montag soll im nächsten Jahr die CoV-Impfung zur Pflicht werden. Mit einer Impfpflicht hat Österreich schon einmal sehr gute Erfolge eingefahren. 1948 führte Österreich eine Impfpflicht gegen die Pocken ein und rottete sie damit aus.

Schon im 19. Jahrhundert haben Deutschland, Frankreich, England, Liechtenstein und andere Staaten eine Impfpflicht gegen Pocken eingeführt. 1948 dann auch Österreich. Wer eine Pockenimpfung verweigerte, wurde zwar nicht zwangsgeimpft, erhielt damals aber eine Verwaltungsstrafe von 1.000 Schilling, das entspricht der heutigen Kaufkraft von etwa 1.200 Euro, oder 14 Tage Ersatz-Arrest. Weil auch weltweit immer mehr Länder eine Impfpflicht einführten, wurden die Pocken 1980 ausgerottet, im Jahr darauf endete dann in Österreich die Impfpflicht.

Impfungen in Mutter-Kind-Pass eingebunden

Auch andere Virus-Erkrankungen wie Kinderlähmung, Keuchhusten, Masern, Mumps und Röteln konnten nur durch Impfungen zurückgedrängt werden. Impfpflicht gibt es bisher aber keine mehr, allerdings sind die Impfungen gegen die gerade erwähnten Krankheiten seit 1974 in den Mutter-Kind-Pass eingebunden. Werden dem Nachwuchs die Impfungen verweigert, wird das Kindergeld gekürzt. Gegen Kinderlähmung, Masern und Co. besteht in Frankreich, Italien, Tschechien, Ungarn und anderen Staaten seit Langem eine Impfpflicht.