Leere Schulklasse
ORF.at/Carina Kainz
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Coronavirus

CoV: 22 Klassen sind derzeit abgesondert

Angesichts der hohen Coronavirus-Infektionen fordern mehrere Seiten, dass die Schulen vorübergehend geschlossen werden. In Vorarlberg sind derzeit nach Angaben der Bildungsdirektion 22 Klassen abgesondert, keine Schule wurde bisher geschlossen.

Von insgesamt 37.600 PCR-Tests, die am Montag an den Schulen durchgeführt worden sind, waren 215 positiv. Damit haben sich positiven Testergebnisse seit Ende der Herbstferien jede Woche verdoppelt. Im Zeitraum vom 10. Bis 16. November wurden an den Schulen 103.355 Antigen-Tests durchgeführt. Davon brachten 232 ein positives Ergebnis (19 Lehrerinnen und Lehrer, 213 Schülerinnen und Schüler).

ÖVP-Klubobmann für Schul-Schließung

Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) gibt sich abwartend und verweist auf die Landeshauptleutekonferenz am Freitag. Deutliche Worte kommen von ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück. Er persönlich würde die Schulen für 14 Tage schließen.

Grünen-Klubobmann Daniel Zadra sagt, man müsse eine neuerliche Schulschließung gut abwägen. Einerseits wolle man Kinder so wenig wie möglich einschränken, andererseits sei das Infektionsgeschehen gerade bei den Jüngsten hoch.

Kommt Distance-Learning

Das Corona-Virus macht auch vor den Schulen nicht halt. Immer mehr Schüler werden positiv getestet und müssen daheimbleiben. Teilweise sind ganze Klassen in Quarantäne. Und auch hier ist die Frage: wie soll es weitergehen? Im Klassenzimmer oder wieder im Distance-Learning?

NEOS will offene Schulen

NEOS-Landessprecherin Sabine Scheffknecht fordert, dass die Schulen offen bleiben müssen. Es dürfe nicht sein, dass durch das Versagen der Bundes- und Landesregierung bei der Pandemiebekämpfung due Schülerinnen und Schüler letztendlich wieder die Leidtragenden sind.

Lehrergewerkschafter für drei Wochen Homeschooling

Die Unabhängige Bildungsgewerkschaft und die Vorarlberger LehrerInnen Initiative fordern ein drei Wochen dauerndes Distance Learning. Das sei aus Solidarität mit jenen, die sich nicht impfen lassen können, und aus Solidarität mit dem überlasteten Pflegepersonal und den Ärzten nötig.

„Wir wollen die Schulen offen halten, doch dafür braucht es ein hochwertiges Schutzkonzept“, heißt es von den Gewerkschaftern . Es gebe zu einem kurzen, aber streng geregeltem Lockdown keine Alternativen, um die Zahlen massiv nach unten zu bringen. In dieser Zeit müsse ein umfangreiches und praktikables Präventionskonzept für die Schulen umgesetzt werden.

„Wir wollen und werden uns mit der Politik der ´kontrollierten Durchseuchung´ keinesfalls abfinden und fordern ein schnelles und konsequentes Handeln“, betont Gerhard Rüdisser, Chef der Unabhängigen Bildungsgewerkschaft.

Elternvertreter für offene Schulen

Elternvertreter Michael Tagge spricht sich gegen Distance Learning aus. Das sei für berufstätige Eltern nicht zu bewältigen. Wenn es dann wieder Betreuung an den Schulen braucht, würden die Kinder ohnehin wieder zusammenkommen. Die Kinder würden dringend soziale Kontakte an den Schulen brauchen.

Das Land Salzburg wird angesichts der weiterhin stark steigenden Coronavirus-Neuinfektionen ab Montag in einen Gesamtlockdown gehen, sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) am Donnerstag. Auch die Schulen würden geschlossen – mehr dazu in Lockdown für Alle in Salzburg, auch Schulen zu.