„Vor einem Jahr habe ich mich hingesetzt und überlegt: Was könnte man machen, um ein besonderes Erlebnis zu bieten bei uns? Und weil ich schon immer ein großer Schaukelfan war, kam ich auf diese Idee“, erzählt der Damülser Tourismusdirektor Mathias Klocker im Gespräch mit dem ORF Vorarlberg. Dann machte Klocker sich auf die Suche nach einem geeigneten Partner, der Schaukeln herstellt: „Dabei bin ich dann auf die Hutschn gestoßen.“
Schaukelbau aus Leidenschaft
Der Handwerksbetrieb in Berchtesgaden stellt in Handarbeit aus massiven Eichenholzbohlen Schaukeln her, die man in Bayern eben auch „Hutschn“ nennt. Langlebigkeit, Herkunft und die ökologische Bilanz stehen dabei im Vordergrund, so die drei Gründer Andreas Baumann, Matthias Bunsen und Andreas Bunsen.
Das Projekt ist in der Freizeit entstanden und war von Anfang nicht profitorientiert angelegt, erzählen sie, für alle drei ist es eine Leidenschaft neben ihren Berufen. Bewusst habe man sich trotz hoher Nachfrage gegen eine kommerzielle Massenproduktion entschieden.
Nur zu Fuß erreichbares Vergnügen
„Schaukeln. Loslassen. Freisein“, das ist der Gedanke hinter dem „Hutschn Projekt“, im Zuge dessen seit kurzem vier Schaukeln in Damüls stehen. „Ursprünglich wollten wir sie im Wald aufstellen, aber das war aus mehreren Gründen zu umständlich und aufwendig. Deshalb stehen sie jetzt an Orten mit atemberaubendem Bergblick und sind ausschließlich fußläufig zu erreichen“, so Tourismusdirektor Klocker.
Es sollen noch mehr werden
Drei „Hutschn“ sind jetzt schon benutzbar – unter anderem steht eine auf einer Skipiste – die vierte werde dann im kommenden Sommer besonders interessant, so Klocker. Sie aufzustellen sei nicht einfach gewesen, es gebe Auflagen und Statik zu beachten und es müssen erst mit einem Bauunternehmen geeignete Fundamente geschaffen werden. Für Klocker ist mit den vier Schaukeln aber noch nicht Schluss: „Da kommen definitiv noch mehr dazu!“
Ein Schaukelwanderweg?
Das denken auch die drei „Hutschn“-Bauer aus Berchtesgaden: „Es ist der Beginn von etwas Größerem,“ sagt Andreas Bunsen, „wir sind bereits mit anderen Regionen im Gespräch und vielleicht entwickelt sich das Projekt zu einem europäischen Schaukelwanderweg über die Alpen.“
Eine Hutschn steht für ein Lebensgefühl
Die Schaukeln stellen für Mathias Klocker und die „Hutschn“-Bauer aber nicht einfach eine Sitzgelegenheit dar: „Sie sind eine Einladung zum Perspektivwechsel. Dem kindlichen Impuls zu folgen, sich einfach draufzusetzen, abzustoßen und los zu schwingen, den eigenen Körper und die Welt in Bewegung zu versetzen. Eine Hutschn ist mehr als eine Schaukel, sie steht für ein Lebensgefühl. Und jeder der vorbeikommt, ist herzlich dazu eingeladen, es zu fühlen.“