Intensivstation Krankenhaus
saengsuriya13 – stock.adobe.com
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Coronavirus

Schlechte Prognose für Vorarlbergs Intensivstationen

Erstmals seit Beginn der Pandemie ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Vorarlberg auf über 1.000 gestiegen. Am Mittwoch lag sie bei 1.059. Bei der Zahl der aktuell Infizierten wurde erstmals die 7000er-Marke überschritten. Was die Auslastung der Intensivkapazitäten angeht, steht Vorarlberg nach Einschätzung des Corona-Prognosekonsortiums nicht gut da.

In den vergangenen Tagen ging die Inzidenz auch in Vorarlberg steil nach oben – in zehn Tagen verdoppelte sie sich in etwa. Am Mittwoch wurde dann in Vorarlberg zum ersten Mal in der Pandemie die Marke von 1.000 überschritten. Der höchste Wert des vergangenen Jahres wurde laut der AGES Mitte November 2020 – also vor einem Jahr – mit einer Inzidenz von 846 erreicht.

94 Covid-Patienten in den Krankenhäusern

Am Mittwochabend wurden 94 CoV-Patienten in den Vorarlberger Krankenhäusern behandelt. 16 von ihnen lagen auf der Intensivstation, 12 davon waren ungeimpft. In den Krankenhäusern waren noch 29 Intensivbetten für alle Patientengruppen verfügbar. Die Spitalsbetreiber sprachen bereits am Dienstag von einer „äußerst angespannten“ Situation.

Experten-Gremium: 2-G-Regel reicht nicht aus

Auch die Experten des bundesweiten Corona-Prognosekonsortiums bewerten sie Lage als sehr angespannt. Sie werteten am Mittwoch die aktuellen Zahlen und Entwicklungen aus – und kamen zu der Aussage, dass die 2-G-Regelung nicht reichen werde, um die vierte Welle zu brechen.

Das Bremspotenzial der Maßnahmen sei aktuell unzureichend, „um kurzfristig eine nachhaltige Senkung der Inzidenzen herbeizuführen“, heißt es in der Prognose-Vorschau. Dass die intensivmedizinischen Kapazitäten (ICU) für Covid-19-Patientinnen und -Patienten in naher Zukunft nicht mehr reichen, muss demnach in sämtlichen Bundesländern befürchtet werden – mehr dazu in news.ORF.at: Fachleute warnen: 2-G-Regel nicht ausreichend

Schlechte Prognose für Vorarlberg

Vorarlberg kommt dabei keineswegs gut weg, das Bundesland hat laut der Prognose gemeinsam mit Salzburg die zweithöchste Wahrscheinlichkeit, dass in zwei Wochen die systemkritische Grenze von 33 Prozent auf den Intensivstationen überschritten wird – diese liegt nach Einschätzung des Gremiums bei 84 Prozent. Das ist ein Plus von 19 Prozent gegenüber der letztwöchigen Einschätzung.

Für Oberösterreich liegt die Prognose bei 97,5 Prozent, bezogen auf ganz Österreich wird die Wahrscheinlichkeit mit 65 Prozent berechnet. Alarmierend sieht es dem Covid-Prognosekonsortium zufolge mittlerweile auch in Tirol aus, wo am 1. Dezember mit einer 80-prozentigen Wahrscheinlichkeit die 33-prozentige Auslastungsgrenze nicht mehr reicht.