Die Demonstration an der Tunnelbaustelle
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Verkehr

Demo gegen Feldkircher Stadttunnel

Am Freitag demonstrierte die Bürgerinitiative „StattTunnel“ in Feldkirch gegen den geplanten Stadttunnel. Ein Dutzend Demonstrierende versammelten sich an der Baustelle für das Portal Altstadt.

Verkehrslandesrat Marco Tittler (ÖVP) hat von einem Meilenstein gesprochen, als am Montag das Informationszentrum zum Stadttunnel Feldkirch präsentiert wurde – mit einer 3D-Animation, in der das Tunnelbauwerk so erlebt werden kann, wie es einmal aussehen soll.

3D-Animation des geplanten Stadttunnels

„Auffahrt in mobile Vergangenheit“

An derselben Stelle, wo die Bauarbeiten für das Portal Altstadt schon begonnen haben, hat sich am Freitag im Nebel ein Dutzend Demonstrierende versammelt. Sie sehen den Stadttunnel nicht als Meilenstein, sondern als „Auffahrt in die mobile Vergangenheit“.

Demonstrierende verlesen Forderungen
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Berechnungen müssten aktualisiert werden

Die Demonstrierenden verlangten, dass die Berechnungen aus dem Genehmigungsverfahren aktualisiert werden. Die Kostenschätzung von damals sei beispielsweise längst überholt, sagt Friederike Egle von der Bürgerinitiative „StattTunnel“. Diese Zahlen stammen nämlich aus dem Jahr 2011: „Wir gehen davon aus, dass es zu einer Verdoppelung bis Verdreifachung der Kosten kommt.“

Die Bürgerinitiative rechnet also mit Kosten von 750 Millionen Euro, das Land mit rund 270. Eine weitere Forderung betrifft den Klimaschutz: In den Einreichunterlagen seien die Klimakosten mit null Euro angesetzt für die Errichtung und den Betrieb, und das sei sicher nicht seriös.

Genehmigungsverfahren nicht ganz vollständig

Das Land hat mit den Vorarbeiten für den Stadttunnel schon länger begonnen, es wurden Straßenzüge umgelegt und Lärmschutzwände errichtet. Das Projekt ist aber noch nicht vollständig genehmigt: Es gibt zwar einen rechtskräftigen Baubescheid, aber noch steht eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts aus.

Nach Ansicht der Gegner könnte dieser Entscheid rein theoretisch noch dazu führen, dass der Stadttunnel nicht gebaut werden darf. Die Betreiber hingegen sagen, das stimme nicht – da könne so gut wie nichts passieren. Es könne höchstens Auflagen geben, also einzelne Korrekturen, aber kein grundsätzliches „Nein“ zum Stadttunnel.