ABD0001_20201118 – KEMPTEN – DEUTSCHLAND: ARCHIV – 10.11.2020, Bayern, Kempten: ILLUSTRATION – Eine FlŸssigkeit tropft aus der KanŸle einer Spritze. Die globale Logistikbranche bereitet sich schon jetzt auf die globale Verteilung von Covid-19-Impfstoffen vor, die in den nŠchsten Monaten auf den Markt kommen kšnnten. (zu dpa ÇImpfstoff-Verteilung: Logistiker rechnen mit 10 Milliarden DosenÈ) Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa +++ dpa-Bildfunk +++. – FOTO: APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand
APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand
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Coronavirus

Die wichtigsten Fragen zur CoV-Auffrischungsimpfung

Wie funktioniert das mit der CoV-Auffrischungsimpfung genau? Das fragen sich derzeit viele Menschen im Land. Der ORF Vorarlberg hat sich deshalb bei Experten erkundigt, ab wann der dritte Stich Sinn macht und vor allem mit welchem Wirkstoff.

Die Pandemie hält an und damit geht auch das Impfen weiter. Die Ärzteschaft und die Regierung sind sich ja einig, dass der Weg aus der Coronavirus-Krise nur über die Impfung führt. Deshalb wird ab morgen nicht nur das Impfangebot im Land massiv ausgebaut, sondern es wird auch viel Werbung für die Auffrischungsimpfung gemacht. Alle, die über 18 Jahre alt sind, können sich für diese anmelden.

Aber ab wann ist der dritte Stich eigentlich sinnvoll?

Laut Experten frühestens nach einem halben Jahr. Zuerst sind Fachleute ja davon ausgegangen, dass der Impfschutz mindestens neun Monate halten wird. Internationale Untersuchungen haben aber gezeigt, dass der Impfschutz gegenüber der Delta-Variante mit der Zeit deutlich nachlässt. Deshalb empfiehlt das Nationale Impfgremium nun eine dritte Impfung schon ab sechs Monaten nach dem zweiten Stich – besonders für ältere Menschen oder Risikogruppen wie Krebspatienten oder Diabetiker.

Robert Spiegel, Impfkoordinator der Vorarlberger Ärztekammer meint: „Eine Auffrischungsimpfung ist im Prinzip nichts besonderes, dass haben sie bei einer Hepatitis-Impfung genau so wie bei einer Zeckenimpfung.“ Die Hoffnung, dass die neuen Impfstoffe länger halten, habe sich nicht erfüllt, aber was man sehe ist, dass die Drittimpfung eine hervorragende Immunantwort hervorrufe. Für Spiegel steht auch fest: Die Chance, schwer zu erkranken, kann durch eine rechtzeitige Auffrischungsimpfung deutlich verringert werden.

Kann ich selbst entscheiden, wann ich mir die dritte Impfung geben lasse?

Ob frühestens ein halbes Jahr nach dem zweiten Stich oder spätestens nach neun Monaten – so lange gilt ja der „Grüne Pass“ seit Neuestem: Das bleibt jedem und jeder selbst überlassen. Theoretisch kann man die Auffrischungsimpfung auch früher als empfohlen machen. Allerdings müssen mindestens vier Monate seit der Zweitimpfung vergangen sein. Sonst zählt die Impfung nicht als dritter Stich. Wegen des „Grünen Passes“ muss man sich übrigens keine Sorgen machen. Der wird automatisch um neun Monate verlängert, sobald die Auffrischungsimpfung erfolgt ist.

Womit soll man sich impfen lassen?

Derzeit sind zwei Impfstoffe für die Auffrischungsimpfung zugelassen und zwar jene von BioNTech/Pfizer und Moderna. Grundsätzlich ist es egal, mit welchem der beiden Wirkstoffe man sich impfen lässt. Das Nationale Impfgremium empfiehlt aber, dass in der Regel der Gleiche wie bei den vorherigen Impfungen eingesetzt werden sollte. Einen Unterschied gibt es aber: Menschen unter 30 bekommen ausschließlich BioNTech/Pfizer verabreicht, weil es in dieser Altersgruppe bei Moderna Bedenken wegen möglicher Herz-Entzündungen gibt.

Wer mit AstraZeneca oder Johnson&Johnson geimpft worden ist, kann sich bei der Auffrischungsimpfung den Wirkstoff aussuchen – entweder BioNTech/Pfizer oder Moderna – beides ist möglich.

Bislang haben in Vorarlberg rund 15.000 Menschen eine Auffrischungsimpfung erhalten. Seit dieser Woche werden übrigens Erinnerungsschreiben für die Auffrischungsimpfung verschickt und zwar gestaffelt, wie es aus dem Büro von Landesrätin Martina Rüscher heißt. Also je früher man geimpft worden ist, desto rascher hat man das Schreiben im Briefkasten.