Nach dem überraschenden Rücktritt des Lecher Bürgermeisters Stefan Jochum läuft in der Arlberggemeinde die Nachfolgersuche. Vize-Bürgermeisterin Cornelia Rieser hat ja bereits abgewunken. Ihre Lebensplanung sehe das Bürgermeisteramt nicht vor.
Aufgabenbereiche auf mehrere Schultern aufteilen
Dafür gibt es jetzt mit Brigitte Finner von der Liste „Zukunft wagen“ die erste Kandidatin. Auf die Frage, ob sie sich den Job als Gemeindeoberhaupt vorstellen könnte, sagt sie: „Ja, aber wahrscheinlich in einem anderen Format, also nicht mehr so dieses ganz Dorfkaiserdenken. Vielleicht auch, dass man Aufgabenbereiche teilt.“
Man müsse konkreter werden, denn es gebe zu viele Angriffsflächen, die derzeit an einer Person festgemacht werden. So lange Lech nicht mehr Sachpolitik zulasse, werde es sinnvoll sein, die Aufgabengebiete auf mehrere Schultern aufzuteilen, um konstruktiv und sachlich arbeiten zu können.
Wallner will sich raushalten
ÖVP-Landesparteiobmann Markus Wallner will sich vorerst nicht in die Diskussionen in der Gemeinde Lech einmischen. Den Rücktritt von Bürgermeister Stefan Jochum bedauert Wallner. Er appelliert an alle Listen, sich an einen Tisch zu setzen und gemeinsam für die Zukunft der Gemeinde zu arbeiten. Dabei müssen auch die Emotionen aus den Diskussionen herausgenommen werden, meint Wallner.
Persönliche Angriffe als Rücktrittsgrund
Amtsinhaber Stefan Jochum hatte bei der Gemeindevertretungssitzung am Montagabend überraschend seinen Rücktritt bekanntgegeben. Seinen Schritt begründete er unter anderem mit andauernden persönlichen Angriffen aus der Gemeindepolitik – mehr dazu in: Jochum: „Kann nicht mehr Bürgermeister für Lech sein“.
Jochum hatte erst bei den Gemeindewahlen im Herbst vergangenen Jahres Ludwig Muxel nach 27-jähriger Amtszeit an der Gemeindespitze abgelöst. In der Stichwahl vom 28. September erreichte der 55-Jährige einen Stimmenanteil von 53,56 Prozent. Er hatte sich – als damaliger Standesbeamte von Lech – kurzfristig für eine Kandidatur bei der Bürgermeister-Direktwahl entschieden.