Seehotel am Kaiserstrand
ORF
ORF
Wirtschaft

„Seehotel am Kaiserstrand“ soll Hotel bleiben

Nach der Insolvenz des „Seehotels am Kaiserstrand“ in Lochau könnte sich nun ein Rechtsstreit entwickeln. Der Betreiber erhebt schwere Vorwürfe gegenüber dem Eigentümer. Dieser weist diese jedoch zurück.

Über das Vermögen der Firma „RIMC Seehotel Am Kaiserstrand Hotel Betriebs GmbH“ ist am Dienstag am Landesgericht Graz das Konkursverfahren eröffnet worden. Wie der Kreditschutzverband 1870 (KSV1870) mitteilte, stehen Verbindlichkeiten von rund 3,2 Millionen Euro Aktiva von etwa 930.000 Euro gegenüber – mehr dazu in „Seehotel am Kaiserstrand“ in Millionenkonkurs.

Vorwurf: Zwei Millionen Euro Pacht offen

Die Hotelbetreiber geben an, dass sie nach wie vor zahlungsfähig seien und werfen dem Eigentümer, einem deutschen Immobilieninvestmentfonds, vor, dass dieser sie aus dem Gebäude verdrängen will, um es verkaufen zu können.

Diese Aussagen werden vom Eigentümer zurückgewiesen. Schon vor der Coronavirus-Pandemie sei die Pacht nicht bezahlt worden, sagt Dieter Bitschnau, Sprecher des Fonds, im ORF Vorarlberg-Interview. Insgesamt seien zwei Millionen Euro Pacht offen.

Diese Forderungen hätte der Hotelbetreiber auch in Raten zurückzahlen können, habe das aber nicht getan, obwohl er hohe CoV-Förderungen bezogen habe, so Bitschnau. Da nichts bezahlt worden sei, sei die Insolvenzanmeldung gesetzmäßig gewesen.

SENTIDO Seehotel Am Kaiserstrand, Lochau am Bodensee
Hanno Thurnher
Das Hotel am Bodensee

Befüchtungen: Wohnungen statt Hotel?

Christian Schützinger, Geschäftsführer von Vorarlberg Tourismus, hofft, dass das Grundstück nun nicht in die Hände einer Bauträgergesellschaft kommt. Es handle sich um ein wertvolles Hotel am Bodensee und stelle für den Tourismus ein sehr wichtiges Angebot dar.

Diese Sorge ist nach Angaben des Eigentümers unberechtigt. Es werde bereits nach einem neuen Hotelbetreiber gesucht. Diesmal soll aber jemand aus der Region zum Zug kommen.

Die Befürchtung, dass anstatt des Hotels Wohnblocks gebaut werden können, entkräftet auch der Lochauer Bürgermeister Frank Matt (Grüne). Das Gebäude sei denkmalgeschützt und das Grundstück habe eine Hotelwidmung. Einer Umwidmung müssten Gemeindevertretung und Land zustimmen.