Wenn man dem 3-D-Betondrucker bei der Arbeit zuschaut, dann erinnert es ein wenig an die Herstellung einer Torte. Zentimetergenau fährt die Maschine einen vorher berechneten Weg ab und trägt dabei Schicht für Schicht Beton auf.
So entstehen nach und nach die Wände für das neue Stockwerk. Für den Hausbesitzer und Architekten Andre Baldauf ein ganz besonderes, weil nicht alltägliches Erlebnis: „Man kennt ja das Stein aufeinanderstapeln, wir kennen das Wandbetonieren etc. aber dass mit den Schichten das Gebäude langsam wächst, das ist schon auch schön anzuschauen.“
Flexibler Bauen mit weniger Belastung
Aus Sicht von Baldauf ist es höchste Zeit, dass Baustellen moderner werden. Schließlich verwende man dort seit 70 Jahren Schaufeln, Bagger und andere Geräte. Die 3-D-Drucktechnologie läutet für Baldauf nun einen Wandel ein – und der bringe viele Vorteile: „Dass man sehr flexibel Bauen kann, dass die Belastung für den Menschen runtergeschraubt wird. Es läuft niemand mehr mit schweren Steinen durch die Gegend, sondern der Handwerker mit dem Tablett.“
Man könne deutlich flexibler werden, die Gestaltung von Gebäuden werde sich mit dem 3-D-Druck stark verändern, auch die Kosten werden laut dem Architekten stark sinken.
Die 3-D-Betondruckmaschine in Aktion (Quelle: Baldauf Gebäudedruck):
Innerhalb einer Woche steht Haus
Das Bauen mit dem 3-D-Drucker ist nach Angaben von Baldauf noch etwa gleich teuer wie ein herkömmlicher Massivbau. Aber es geht deutlich schneller. Innerhalb einer Woche kann ein ganzes Stockwerk gebaut werden.
Bei Baldaufs Firma sind schon viele Anfragen von interessierten Kunden eingegangen – darunter auch zwei aus Vorarlberg. Und das nächste Projekt in Lindau ist auch schon geplant: Im nächsten Jahr soll dort mit dem 3-D-Drucker ein Doppelhaus gebaut werden.