Der 59-Jährige gab laut Polizei zu, seine Lebensgefährtin nach einem zunächst verbalen Beziehungsstreit so lange mit beiden Händen gewürgt zu haben, bis die Vitalfunktionen aussetzten.
Geständnis abgelegt
Worum es in der Auseinandersetzung konkret ging, sagte Michael Beyrer, stellvertretender Leiter des Vorarlberger Landeskriminalamts, am Mittwochvormittag bei einer Pressekonferenz nicht. Er stellte aber fest: „Es dürfte sich im Rahmen der Beziehung durchaus gerieben haben.“ Der 59-Jährige und die 47-Jährige leben seit mehreren Jahren in Partnerschaft, sind aber nicht verheiratet.
Versuchtes Tötungsdelikt
Tödliche Gewalt an Frauen ist in Europa kaum wo so weit verbreitet wie in Österreich. 22 Femizide hat es heuer gegeben. Täter und Opfer haben zuvor meist in einer Partnerschaft gelebt. Gestern gab es ein solches Gewaltverbrechen in Bürs. Ein 59-Jähriger hat seine jüngere Lebensgefährtin fast zu Tode gewürgt.
Nach der Tat den Bruder angerufen
Der beruflich bedingt überwiegend in der Schweiz wohnhafte Mann, der österreichischer Staatsbürger ist, rief nach der Tat gegen 16.20 Uhr seinen Bruder an, der wiederum unverzüglich die Polizei verständigte. Wie viel Zeit vergangen ist, bevor der Tatverdächtige seinen Bruder informierte, steht noch nicht fest. Der 59-Jährige ließ sich laut Polizei am Tatort widerstandslos festnehmen.
Frau weiter in lebensbedrohlichem Zustand
Die Rettungskette hat laut Beyrer perfekt funktioniert, zehn Minuten nach der Verständigung durch den Bruder sei das Notarztteam in der Wohnung in Bürs eingetroffen, die dem 59-Jährigen gehört und in der seine Partnerin lebt. „Sogleich wurde die Reanimation gestartet, die Frau befindet sich aber weiterhin in einem kritischen, absolut lebensbedrohlichen Zustand“, so Beyrer. Sie wird auf der Intensivstation des Landeskrankenhauses Feldkirch behandelt.
Bisher polizeilich nicht aufgefallen
Der 59-Jährige sei polizeilich bisher nicht auffällig gewesen, sagte Beyrer. Er werde nach einer weiteren Einvernahme möglicherweise noch am Mittwoch, spätestens aber am Donnerstag in die Justizanstalt Feldkirch überstellt. Seitens der Polizei konnten zwischenzeitlich auch die in der Steiermark lebenden Angehörigen des Opfers verständigt werden. Derzeit laufen die Ermittlungen, die sich insbesondere mit der Spurensicherung, der Vernehmung des Tatverdächtigen und der Verifizierung seiner Aussagen befassen, so Beyrer.
Schutzorganisationen bitten um Aufmerksamkeit
Gewaltschutzorganisationen bitten in diesem Zusammenhang um besondere Sensibilität der Menschen im Umfeld von Frauen, die möglicherweise Gewalt ausgesetzt sind: Es ist wichtig, besonders aufmerksam auf diese Situationen zu reagieren und, wenn möglich, Hilfe zu rufen.