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APA/BARBARA GINDL
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Verkehr

Alko-Lenker schätzen sich oft falsch ein

Betrunken Auto zu fahren ist kein Kavaliersdelikt. Dennoch werden in Vorarlberg täglich etwa vier alkoholisierte Autolenker aus dem Verkehr gezogen. Laut Verkehrspsychologen verleitet vor allem die falsche Einschätzung Menschen dazu, sich betrunken ans Steuer zu setzen.

Die meisten, die betrunken am Steuer erwischt werden, halten sich für weniger alkoholisiert, als sie tatsächlich sind, sagt Kornelia Bauer. Sie ist Verkehrspsychologin am Institut für Nachschulung und Fahrer-Rehabilitation. Ihrer Erfahrung nach sind es auch weniger die Jungen, die sich alkoholisiert ans Steuer setzen. Es seien eher Menschen in der Lebensmitte oder auch Pensionisten, die zum Beispiel tagsüber Alkohol konsumieren und sich dann ins Auto setzen.

Dunkelziffer für Vekehrspsychologin zu hoch

Esther Kocsis vom Allgemeinen Arbeitskreis Autonomer Verkehrspsychologen ist der Meinung, dass auf Vorarlbergs Straßen nicht genug Alkoholkontrollen durchgeführt werden. Die Dunkelziffer liege laut Kocsis bei 1:300. Auf jeden alkoholisierten Lenker der aus dem Verkehr gezogen werde, kämen demnach 300 die nicht erwischt werden. Es müsste daher mehr Alkoholkontrollen geben, findet Kocsis.

Rudolf Salzgeber, Leiter der Landesverkehrsabteilung sieht das anders. Er findet, dass nicht zu wenig Alkoholkontrollen durchgeführt werden. Er verweist darauf, dass im Jahr 2019 allein von der Bundespolizei 40.000 Alkoholtests in Vorarlberg durchgeführt worden sind.

Hohe Geldstrafen und Führerschein-Abnahme

Menschen, die betrunken am Steuer eines Autos erwischt werden haben mit hohen Geldstrafen zu rechnen. Bis zu 6.000 Euro Strafe können fällig werden. Ab 0,8 Promille ist dann auch noch der Führerschein für mindestens einen Monat weg und man muss ein Verkehrscoaching absolvieren. Dabei wird man über die Gefahren des alkoholisierten Autofahrens aufgeklärt und man setzt sich mit dem eigenen Verhalten auseinander.

Ab 1,2 Promille muss man den Führerschein für mindestens vier Monate abgeben und auch eine Nachschulung besuchen.