Defekte Knorpel heilen nicht von selbst, sie müssen behandelt werden, sagt Florian Obwegeser, Orthopäde am Landeskrankenhaus Feldkirch. Seit sechs Jahren werden in Feldkirch Knorpelzellen-Transplantationen durchgeführt – überwiegend am Knie- und am Sprunggelenk. Künftig soll diese Technik auch bei anderen Gelenken zum Einsatz kommen – konkret an Ellenbogen, Schulter und Hüfte.
Drei Millionen neue Knorpelzellen werden gezüchtet
In einem rund zehnminütigen Eingriff werden Knorpelzellen herausgenommen – von Stellen, an denen es nicht stört. Diese werden dann an die Zell-Labore in Wels und Berlin geschickt. Dort werden im Reagenzglas aus rund 400.000 Knorpelzellen bis zu drei Millionen neue gezüchtet.
Nach rund sechs Wochen können diese Zellen an der geschädigten Stelle eingesetzt werden. Die Patientinnen und Patienten bleiben zwei bis drei Tage stationär im Krankenhaus. In weiteren sechs Wochen bildet sich dann neuer Knorpel.
Nach Operation wieder Sport möglich
Die meisten können etwa drei Monate nach der Behandlung wieder mit gelenkschonenden Sportarten beginnen, sagt Obwegeser. Auch eine Rückkehr in den Leistungssport ist möglich, mitunter sogar in den Profibereich.