Die Zahl der Menschen, die nach Österreich flüchten, steigt wieder. Damit haben die Experten zwar gerechnet, von der Höhe des Anstiegs sind sie aber überrascht. Aus den für heuer erwarteten rund 20.000 Asylanträgen in Österreich werden bis Ende Jahr wohl eher 40.000 werden, heißt es im Innenministerium.
Vorarlberg erfüllt Flüchtlingsquote nicht
Die Flüchtlinge, die in Österreich ankommen, werden auf die Bundesländer aufgeteilt. Da in Vorarlberg vier Prozent der österreichischen Bevölkerung leben, hat Vorarlberg auch vier Prozent der in Österreich angekommenen Flüchtlinge aufzunehmen, erklärt Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP). Nach dieser Rechnung müsste Vorarlberg 60 bis 70 Personen wöchentlich aufnehmen. Diese Quote wird derzeit aber lediglich zu 67 Prozent erfüllt. Damit ist Vorarlberg Schlusslicht im Bundesländervergleich.
In Vorarlberg befinden sich derzeit 833 Menschen in der Grundversorgung. Die Asylwerber, die bisher im Jahr 2021 nach Österreich kamen, stammen hauptsächlich aus Syrien und Afghanistan.
Zu wenige Quartiere in Vorarlberg
Der Grund dafür, dass Vorarlberg die Quote unzureichend erfüllt, ist, dass es aktuell zu wenig Quartiere im Land gibt. Diese sind nach der großen Flüchtlingswelle im Jahr 2015 kontinuierlich abgebaut worden, sonst hätte man viele leerstehende Häuser gehabt. Jetzt steigt die Nachfrage aber wieder.
Das hat zur Folge, dass das Land wieder neue Quartiere schaffen muss, was sich am Vorarlberger Wohnungsmarkt aber schwierig gestalten würde, sagt Gantner. Gantner ist dennoch zuversichtlich, dass sich die Situation zeitnah verbessern werde. Man sei in gutem Einvernehmen mit den Gemeinden, sagt Gantner.