Monika Helfer darf sich aber trotzdem über 2.500 Euro für ihre Nominierung freuen. Die Vorarlberger Autorin war mit dem Roman „Vati“ in der Endauswahl – bei „Vati“ handelt es sich um die Fortsetzung ihres autobiografischen Bestsellers „Die Bagage“. Hatte sie dort noch das Leben der Großeltern als Außenseiter geschildert, fokussiert sie sich in „Vati“ auf ihre eigenen Eltern, von denen sie berichtet. Und es ist sie selbst, die im Kreise von Geschwistern mit einer stillen, zurückgezogenen Mutter und einem verschrobenen, eigenbrötlerischen Vater auskommen muss.
Für die Shortlist des diesjährigen Buchpreises nominiert waren neben Helfer mit Norbert Gstrein und seinem Werk „Der zweite Jakob“ ein weiterer Österreicher, zudem Christian Kracht mit „Eurotrash“, Thomas Kunst mit „Zandschower Klinken“ und Mithu Sanyal mit „Identitti“.

Flucht einer Frau vor ihren Erinnerungen
Preisträgerin Antje Rávik Strubel erhielt den Preis für ihren Roman „Blaue Frau“ geehrt am Montag zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse, die am Dienstagabend feierlich eröffnet wird.
Strubel schildere in ihrem Werk die Flucht einer Frau vor ihren Erinnerungen an eine Vergewaltigung „mit existenzieller Wucht und poetischer Präzision“, hieß es von der Jury zur Begründung. Ihr gelinge es, das „eigentlich Unaussprechliche einer traumatischen Erfahrung zur Sprache zu bringen“.

Buchmesse findet teils digital statt
Wegen der Corona-Pandemie findet die Frankfurter Buchmesse als hybride Veranstaltung teils in Präsenz und teils digital statt. Ab Mittwoch wird die weltweit größte Bücherschau für Fachbesucher geöffnet sein. Für das Publikum wird sie am Wochenende öffnen. Gastland ist dieses Jahr Kanada.
Der Deutsche Buchpreis ging bisher zweimal nach Österreich: 2005 an den Vorarlberger Arno Geiger („Es geht uns gut“) und 2017 an Robert Menasse („Die Hauptstadt“).