2020 ereigneten sich in Österreich insgesamt 458 Unfälle mit Personenschaden bei Nebel, sechs Personen verunglückten tödlich. Mehr als zwei Drittel der Nebelunfälle (308) passierten dabei von Anfang Oktober bis Ende Dezember 2020. Die meisten Unfälle im Vorjahr ereigneten sich in Niederösterreich (122), in Vorarlberg waren es 18. Im direkten Vergleich zum Jahr 2019 sind die Unfälle, trotz CoV-Pandemie, in allen Bundesländern – bis auf Oberösterreich – gestiegen. Das bestätigt eine Statistik von Statistik Austria.
Unfallursache Nummer eins: Zu wenig Abstand
Nicht angepasste Geschwindigkeit in Verbindung mit zu geringem Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug ist dabei die Unfallursache Nummer eins. „Sich instinktiv an das Licht des vorderen Autos ‚anzuhängen‘ ist besonders gefährlich. Der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug kann in der Realität viel geringer sein und die Sichtweise entspricht nicht mehr der Fahrgeschwindigkeit, was zu Auffahrunfällen führen kann“, warnt Roland Frisch, Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik.
„Bei sehr schlechter Sicht werden Nebelwarnungen auch im Radio durchgegeben. Die Hinweise sollten unbedingt ernst genommen und das Fahrverhalten der Situation sofort angepasst werden“, so der Experte. Auf keinen Fall darf man bei Nebel Fernlicht verwenden. „Fernlicht reflektiert im Nebel und führt zur Selbstblendung“, erklärt Frisch. Nebelschlussleuchten müssen bei besserer Sicht wieder ausgeschaltet werden, weil sie nachfolgende Fahrer blenden können.

Richtiges Fahrverhalten bei Nebel
- Immer genug Abstand halten.
- Geschwindigkeit reduzieren. Achtung: Durch die feuchte Fahrbahn verlängert sich der Bremsweg.
- Rechts fahren und auf keinen Fall überholen.
- Besondere Vorsicht beim Linksabbiegen.
- Vorsicht im Baustellenbereich. Durch den Nebel sind Markierungen und Verkehrsführungen schwer erkennbar.
- Sichtbar machen. „Im Nebel sollte man sich besonders sichtbar machen. Abblendlicht, Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchten sind hier die beste Kombination“, empfiehlt der Fahrsicherheitsexperte. Auf keinen Fall darf man Fernlicht verwenden. Nebelschlussleuchten müssen bei besserer Sicht wieder ausgeschaltet werden, weil sie nachfolgende Fahrer blenden können.
Fahrzeugbeleuchtung überprüfen
Wenn die Sicht durch kürzere Tage und Nebel immer schlechter wird, ist eine funktionierende Fahrzeugbeleuchtung besonders wichtig. „Man sollte daher rechtzeitig die Beleuchtungsanlage überprüfen lassen und vor allem auf die richtige Scheinwerfereinstellung achten“, rät Frisch. Aber auch die eigene Fahrtechnik sollte man regelmäßig trainieren.