Die Grundidee einer Steuerreform solle sein, dass die Preise die ökologische Wahrheit sagten und der Anreiz bestehe, das eigene Verhalten tatsächlich zu ändern, so Nachhaltigkeitsforscher Luks in „Vorarlberg heute“. „Interessant finde ich, dass eigentlich alle Fachleute sagen, die Lenkungswirkung ist begrenzt und dass jetzt aber ein Verhaltensökonom, der gleichzeitig Minister ist, herangezogen wird, um zu begründen, dass doch eine Lenkungswirkung da ist“, kritisiert Luks.
Er findet es bemerkenswert, dass viel mehr über Entlastung und Einkommensgewinne gesprochen werde als über die Anreizwirkung der Steuerreform. Das zeige, welche extreme Bedeutung Einkommenswachstum in unserer Gesellschaft habe.
Kritik an der der Steuerreform
Die ökosoziale Steuerreform erntet nicht nur Kritik von der Opposition, sondern auch von Nachhaltigkeitsmanagern. Denn sie verändere das Denken und Verhalten der Bevölkerung nicht, dafür brauche es politische Ehrlichkeit und eine gesellschaftliche Streitkultur, sagt der Transformationsforscher Fred Luks.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz privat nicht lösbar
Wenn man eine Transformation erreichen wolle, müsse man das Gute in den Vordergrund stellen, Katastrophenrhetorik motoviere höchstens kurzfristig, meint Luks. Wenn Nachhaltigkeit zur gelebten Normalität werden solle, müsse die Politik die Rahmenbedingungen drastisch ändern.
Fred Luks fordert eine ehrliche Streitkultur und keinen, wie er es nennt, faulen Optimismus. Nachhaltigkeit und Klimaschutz seien Probleme, die privat nicht zu lösen seien, sondern gesellschaftlich bearbeitet gehörten.