Menschen mit Beeinträchtigung in die Arbeitswelt einzubinden, klappt in Vorarlberg nur schleppend. Vorarlberg lieht dabei österreichweit auf dem vorletzten Platz. Einen Job suchen derzeit mehr als die Hälfte der Betroffenen, die eine Behinderung von mindestens 50 Prozent haben – im Gesetz spricht man von „begünstigt Behinderten“. Dabei sollten Betriebe mit 25 Mitarbeitenden oder mehr auch Menschen mit Handicap beschäftigen.
Über 6.000 solche „begünstigt Behinderte“ gibt es in Vorarlberg. Und viele von ihnen suchen eine Arbeit, bekommen aber keine. Und das, obwohl die Betriebe je nach Größe für jeden Menschen mit Beeinträchtigung, den sie nicht beschäftigen, monatlich zwischen 270 und 400 Euro zahlen müssen.

Umfangreiche Unterstützung durch „dafür“
„Wir machen die ganze Förderabwicklung, wir übernehmen das Administrative, wir helfen beim Einlern-Prozess, auch das Jobcoaching kann das Unternehmen entlasten", so Petra Zerlauth von der „dafür“ GmbH: "Wir sind jederzeit da, wenn jemand schon längerfristig dort arbeitet – man kann uns jederzeit anrufen, wenn es Probleme oder Konflikte gibt. Also es muss sich niemand davor fürchten, jemanden mit Beeinträchtigung einzustellen. Im Gegenteil, es ist ein Mehrwert für den Betrieb, eine Win-Win-Situation.“
Inklusion in der Arbeitswelt
Eigentlich sollten all jene Betriebe, die 25 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen oder mehr beschäftigen, Menschen mit Behinderung Arbeit geben. Im Moment sind aber nur 45 Prozent derer, die für solche Jobs in Frage kommen, tatsächlich in einem Arbeitsverhältnis.
Betriebe bestätigen den Erfolg
Und diese Win-Win Situation gibt es tatsächlich, bestätigen Unternehmen und Handwerksbetriebe aus Vorarlberg: „Am Anfang war es nur, um die Ausgleichstaxe zu sparen, aber mittlerweile ist es wirklich eine richtige Herzenssache geworden“, so Dennis Becker von McDonalds Lustenau.
Und Stefan Nussbaumer von der Tischlerei Hase & Kramer in Dornbirn berichtet: „Das Vorurteil, das wir im Handwerk immer schon gehabt haben früher, dass man Menschen mit Beeinträchtigung vielleicht schwierig beschäftigen kann, hat sich ganz schnell aufgelöst in dem Moment, in dem die Leute da sind, arbeiten und sich ganz schnell integriert haben.“