Michael Ritsch im Vheute-Studio
ORF Vorarlberg
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Politik

Ritsch rechnet mit Landespartei ab

Der Bregenzer SPÖ-Bürgermeister und frühere Landesparteichef Michael Ritsch rechnet im „Vorarlberg heute“-Interview am Donnerstag mit der SPÖ-Landespartei ab. Ritsch hat angekündigt, alle Funktionen in der Landes-SPÖ zurückzulegen.

Es brauche Vertrauen in einer Partei, das Vertrauen habe ich nicht mehr, sagte Ritsch auf die Frage, warum er die Funktionen in der SPÖ-Landespartei zurücklegen wird. Abhörmethoden wie es sie gab, sollten in einer sozialdemokratischen Familie keinen Platz haben. Es schockiere ihn und er wolle sich durch solche Geschichten nicht als Bregenzer Bürgermeister beschädigen lassen.

Michael Ritsch zu Rückzug aus SPÖ

Der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch zieht sich nach der sogenannten „Abhöraffäre“ aus seinen Funktionen in der SPÖ Vorarlberg zurück. Das gab Ritsch in einer Aussendung am Donnerstag bekannt. Er ist im Studio zu Gast.

„Ich traue es ihm nicht zu“

Ritsch kann sich Thomas Hopfner nicht als Parteivorsitzenden vorstellen. „Ich traue es ihm nicht zu“, sagte er in „Vorarlberg heute“. Mit der Politik von Hopfner könne er nicht und das habe er ihm auch am Telefon deutlich gesagt, nachdem er erfahren habe, dass Hopfner seinen Teammitgliedern in Bregenz Sitze im Landesparteivorstand angeboten habe. Auf die Frage von „Vorarlberg heute“-Moderatorin Martina Köberle, ob er dabei laut geworden sei, antwortete Ritsch: „Ich werde nie laut.“

SPÖ Vorarlberg schwer gebeutelt

Die SPÖ Vorarlberg ist seit Wochen schwer gebeutelt. Die Uneinigkeit über die Bestellung eines neuen SPÖ-Landesparteivorsitzenden beim Parteitag am 16. Oktober wuchs sich zu einer handfesten Krise aus, zu der sich kürzlich noch eine „Abhöraffäre“ gesellte.

Ein telefonischer Streit zwischen dem Klubvorsitzenden Thomas Hopfner mit dem Bregenzer Bürgermeister Ritsch soll ohne dessen Wissen von einer weiteren Person aufgezeichnet oder mitgefilmt worden sein, möglicherweise auch weitergeleitet. Ritsch will von der angeblichen Affäre erst vor 14 Tagen durch die Staatsanwaltschaft Feldkirch erfahren haben.

Michelle Feigl
MARCEL A. MAYER PHOTOGRAPHER
Michelle Feigl

Neu im Kandidaten-Karussell: Michelle Feigl

Noch immer ist unklar, wer den SPÖ-Vorsitz übernehmen soll. Für Ritsch ist weiterhin der Bludenzer SPÖ-Mann Mario Leiter Favorit, der hat aber bereits abgewunken. Ritsch kann sich aber auch vorstellen, dass Martin Staudinger das Amt weiterführt, bis eine geeignete Person gefunden wird. Neu ins Spiel bringt Ritsch die SPÖ-Frauenvorsitzende Michelle Feigl.