Ein Beratungsgespräch in einer Gedchäftsstelle des AMS
APA/ROLAND SCHLAGER
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Wirtschaft

Selbstverwirklichung statt Macht und Geld

In einer großen Studie des AMS wurden die 16- bis 35-Jährigen zur Arbeitswelt befragt. Dabei kam heraus, dass Geld und Macht nicht mehr so wichtig sind, dafür stehen Selbstverwirklichung und Eigenständigkeit hoch im Kurs.

Das AMS wollte wissen, wie die 16- bis 35-Jährigen über die Arbeitswelt denken, wie sie ihr Leben sehen und welche Rolle der Job darin spielt. Dafür arbeitete das AMS mit der Fachhochschule Vorarlberg zusammen. Die Ergebnisse der Studie zeigen ganz klar neue Trends in der Arbeitswelt auf. Sich vom Lagerarbeiter zum Firmenchef hochzuarbeiten, ist demnach nicht mehr erstrebenswert.

Statt Karriere zu machen, wie man das im klassischen Sinn kennt, ist jetzt das Ziel, die Arbeit als sinnvolle, erfüllende Beschäftigung zu erleben. Auch seine Ideen und Vorschläge einzubringen, mitzugestalten und zu einem gewissen Grad auch eigenständig entscheidet zu können, ohne gleich selbst Chef zu sein, sagt Fabian Rebitzer von der Fachhochschule Vorarlberg.

Flexibilität immer wichtiger

Freizeit und Familie werden immer wichtiger, trotzdem wollen die Leute nicht weniger arbeiten, sondern flexibler, der „nine to five“-Job hat ausgedient. Interessant ist aber auch, dass laut dieser Studie Jugendliche und junge Erwachsene durchaus bereit sind, ein bisschen Freizeit für diese Flexibilität zu opfern, sie sind ohnehin viel am Handy und da ist es für die meisten kein Problem, zum Beispiel im Urlaub Emails zu beantworten oder im Krankenstand den Kollegen Auskunft zu geben, damit die Arbeit nicht liegen bleibt.

Digitalisierung als Segen

Die neuen Technologien werden von der junge Generation als Segen empfunden, damit man keine eintönige Arbeit verrichten muss und kreativ sein kann. Arbeiten von Zuhause und Online-Besprechungen sind trotz CoV-Krise aber nicht attraktiver geworden. Großraumbüros sind auch unbeliebt. Laut Studie arbeiten die meisten lieber in kleinen Teams zusammen, der persönliche Kontakt ist nach wie vor wichtig.

Das AMS versucht nun, bei der Jobvermittlung genau diese Wünsche noch mehr zu berücksichtigen, sagt AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter. Es gehe mehr darum, den richtigen Typ mit den passenden Fähigkeiten für den Job zu finden, nachschulen könne man ja immer noch.