Aus dem „Hubschrauber“ schlagen hohe Flammen
Bernd Hofmeister
Bernd Hofmeister
Chronik

Einsatzübung: Flugunfall am Heliport

Bereits am Montagabend haben 70 Einsatzkräfte am Landeskrankenhaus Feldkirch eine außergewöhnliche Notfallsituation geübt. Die Übungsannahme: Ein Rettungshubschrauber muss auf dem Heliport notlanden und gerät in Brand, die schwer verletzte Besatzung muss aus dem brennenden Helikopter gerettet werden.

Derartige Übungen, die einen Heliport am Spital miteinbinden, werden alle zwei Jahre durchgeführt. Die Ausgangssituation für die Einsatzkräfte lautete: „Ein Rettungshubschrauber befindet sich auf einem Ambulanzflug Richtung Landeskrankenhaus Feldkirch. Beim Landeanflug am Heliport steigt plötzlich starker, beißender Rauch aus dem Hubschrauber. Wegen der abrupt schlechten Sicht muss der Pilot eine Notlandung einleiten. Der Rettungshubschrauber setzt sehr unsanft auf und wird beschädigt. Die drei schwer verletzten Besatzungsmitglieder können den Hubschrauber nicht mehr selbstständig verlassen.“

Alarmierung der Einsatzkräfte

Die Übung begann mit der Alarmierung über den Informationsdienst: „Dieser ist verpflichtet, jede Landung und jeden Start zu beobachten und schriftlich zu dokumentieren“, erklärt Flugplatzbetriebsleiter Manfred Dirschl, Koordinator der Übung. Kurz darauf sind hausinterne und externe Einsatzkräfte am Unfallort eingetroffen.

Insgesamt waren rund 30 Feuerwehrleute der Feuerwehren Tisis und Feldkirch-Stadt, zehn Einsatzkräfte der Betriebsfeuerwehr, zehn Rettungskräfte vom Roten Kreuz Feldkirch sowie 20 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des LKH Feldkirch (Gesundheits- und Technikpersonal, Krankenhausleitung etc.) vor Ort.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Brennende Hubschraubernachbildung
Bernd Hofmeister
Hohe Flammen schlagen aus der Hubschrauber-Nachbildung
Eine Hubscharuber-Nachbildung dient als Übungsgerät
Bernd Hofmeister
,Zwei Übungsteilnehmer und eine lebensgroße Puppe stellen die schwer verletzte Besatzung dar
Feuerwehrleute bergen eine Puppe, die ein verletztes Besatzungsmitglied des Rettungshubschraubers darstellt
Bernd Hofmeister
Feuerwehrleute eilen mit schwerem Atemschutz zu den „Verletzten“
Feuerwehrleute löschen den „Hubschrauber“
Bernd Hofmeister
Feuerwehrleute löschen den „Hubschrauber“ und weitere Brandstellen

Brandbekämpfung am Landesplatz

Gemeinsam haben sie die drei Verletzten mittels Drehleiter geborgen, den ausgebrochenen Brand am Heliport erfolgreich bekämpft und die angrenzenden Gebäude vor den Flammen geschützt. Die Patienten sind nach der Bergung in den Erstversorgungsräumen des OP-Zentrums medizinisch versorgt worden.

„Da es sich bei dieser Art von Ereignis nicht um eine alltägliche Situation handelt und es deshalb auch keine Routine in den Abläufen gibt, ist es wichtig, dass wir auch solche Situationen immer wieder üben“, betont Oberarzt Hannes Lienhart: „Dadurch wird gewährleistet, dass im wirklichen Ernstfall die verletzten Personen trotz allen Widrigkeiten, die so ein Geschehen mit sich bringen könnte, bestmöglich behandelt werden.“

Härtetest für den Einsatzplan

Zudem wird in so einer umfassenden Einsatzübung auch überprüft, ob im Notfall der Einsatzplan mit allen involvierten Einrichtungen funktioniert und ob alle Stellen effizient zusammenwirken. Im Anschluss an den geprobten Einsatz findet eine Abschlussbesprechung mit allen Führungskräften statt.

„Die ausführliche Analyse des Einsatzes ist Bestandteil dieser Übung", erklärt Flugplatzbetriebsleiter Dirschl: "Dabei werden alle beteiligten Stellen miteinbezogen. Eventuelle Änderungen und Verbesserungen in den Abläufen werden danach in den bestehenden Einsatzplan eingearbeitet und bei der nächsten Übung aufs Neue geprobt.“