Neues Buch Helfer Vati
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Kultur

Helfer auf Shortlist des Deutschen Buchpreises

Die Hohenemserin Schriftstellerin Monika Helfer steht mit ihrem Werk „Vati“ auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2021. Somit hat Helfer in diesem Herbst gleich zwei große Preischancen – sie ist auch für den Österreichischen Buchpreis nominiert.

Mit Monika Helfer ("Vati) und Norbert Gstrein („Der zweite Jakob“) stehen zwei Österreicher auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2021. Auf der sechs Titel umfassenden Liste finden sich drei Männer und drei Frauen: Nominiert sind auch Christian Kracht mit „Eurotrash“, Thomas Kunst mit „Zandschower Klinken“, Mithu Sanyal mit „Identitti“ und Antje Rávik Strubels „Blaue Frau“. Der Sieger oder die Siegerin wird am 18. Oktober zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse verkündet.

Somit hat die Vorarlbergerin Monika Helfer in diesem Herbst gleich zwei große Preischancen, ist sie doch auch für den Österreichischen Buchpreis nominiert, der am 8. November im Rahmen der „Buch Wien“ vergeben wird. Die dortige Shortlist wird am 7. Oktober bekannt gegeben.

Fortsetzung des Bestsellers „Die Bagage“

Bei „Vati“ handelt es sich um die Fortsetzung ihres autobiografischen Bestsellers „Die Bagage“. Hatte sie dort noch das Leben der Großeltern als Außenseiter geschildert, fokussiert sie sich in „Vati“ (Hanser Verlag) auf ihre eigenen Eltern, von denen sie berichtet, und es ist sie selbst, die im Kreise von Geschwistern mit einer stillen, zurückgezogenen Mutter und einem verschrobenen, eigenbrötlerischen Vater auskommen muss.

Gstrein, der jüngst mit dem mit 25.00 Euro dotierten Thomas-Mann-Preis ausgezeichnet wurde, widmet sich in „Der zweite Jakob“ (Hanser) der Lebensbeichte eines Filmstars. Darin erzählt er in vorsätzlicher Undeutlichkeit von Schuld und Machismo, von Prominenz und Fremdheit, von den USA und Tirol.

Monika Helfer
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Die gebürtige Bregenzerwälderin Monika Helfer lebt mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Michael Köhlmeier, in Hohenems

„Künstlerisch herausragende Romane“

Für Jurysprecher Knut Cordsen, Kulturredakteur beim Bayerischen Rundfunk zeugen die sechs Finalistinnen und Finalisten „den stilistischen, formalen und thematischen Reichtum der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und zeugen von der immensen Lust und hohen Könnerschaft, Geschichten zu erzählen“, wie es in der Aussendung heißt.

„Darüber hinaus reflektieren alle nominierten Titel das eigene Schreiben, loten seine Möglichkeiten und seine Grenzen aus. Es sind künstlerisch herausragende Romane, die bei aller Unterschiedlichkeit ihrer Topoi und Schreibweisen eines vereint: Sie sind alle auf je eigene Weise ausgezeichnet und haben jeder für sich die Jury überzeugt.“

Fünf Österreicher auf der Longlist

Auf der 20 Titel umfassenden Longlist hatten sich heuer fünf österreichische Autorinnen und Autoren gefunden: Neben den nun für die Shortlist Nominierten waren das Franzobels Roman „Die Eroberung Amerikas“, die zur Gedächtnis-Expedition werdende Vater-Sohn-Wanderung „Zu den Elefanten“ des in Wien lebenden Historikers Peter Karoshi und „Mein Lieblingstier heißt Winter“, der erste Roman von Bachmann-Preisträger Ferdinand Schmalz.

230 Titel nominiert

Der Jury des Deutschen Buchpreises gehören neben Cordsen auch Bettina Fischer (Leiterin Literaturhaus Köln), Anja Johannsen (Leiterin Literarisches Zentrum Göttingen), Richard Kämmerlings („Die Welt“), Sandra Kegel („Frankfurter Allgemeine Zeitung“), Beate Scherzer (Buchhändlerin) und Anne-Catherine Simon („Die Presse“) an.

In diesem Jahr hatten 125 Verlage insgesamt 197 Romane eingereicht, ein neuer Rekord. Dazu konnte die Jury weitere Bücher selbst vorschlagen, dass schließlich 230 Titel gesichtet wurden, die zwischen Oktober 2020 und dem 21. September 2021 erschienen sind.

Preis ging 2005 an Arno Geiger

Der Preisträger oder die Preisträgerin erhält 25.000 Euro, die übrigen fünf Autorinnen und Autoren der Shortlist jeweils 2.500 Euro. Im vergangenen Jahr ging der seit 2005 verliehene Deutsche Buchpreis an Anne Weber für ihren Roman „Annette, ein Heldinnenepos“. Zweimal ging bisher der Deutsche Buchpreis nach Österreich: 2005 an den Vorarlberger Arno Geiger („Es geht uns gut“) und 2017 an Robert Menasse („Die Hauptstadt“).

Die Nominierten der Shortlist im Überblick

Norbert Gstrein „Der zweite Jakob“
Monika Helfer „Vati“
Christian Kracht „Eurotrash“
Thomas Kunst „Zandschower Klinken“
Mithu Sanyal „Identitti“
Antje Rávik Strubel „Blaue Frau“