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Chronik

Schichtarbeiter wegen Betriebsspionage verurteilt

Ein außergewöhnlicher Fall von Wirtschaftskriminalität ist am Donnerstag am Landesgericht Feldkirch verhandelt worden: Ein Schichtarbeiter einer Textilfirma wurde wegen Betriebsspionage zu drei Monaten bedingter Haft verurteilt.

Der 53 Jahre alte Angeklagte stammt aus Sibirien, ist aber deutscher Staatsbürger. Er war Schichtarbeiter bei einer Textilfirma, die in bestimmten Bereichen – aufgrund des Know-Hows – Weltmarktführer ist.

Brisante Infos sollten verkauft werden

Der Angeklagte gab zu, dass er in den Jahren 2017 bis 2020 Betriebsgeheimnisse ausgekundschaftet hatte, indem er illegaler Weise rund 100 Fotos und drei Videos von Produktionsprozessen, Konstruktionsplänen und Rezepturen für Farbmischungen gemacht hatte – und das mit der Absicht, die brisanten Informationen womöglich ins Ausland zu verkaufen.

Der Richter verurteilte den vollumfänglich geständigen Angeklagten – noch nicht rechtskräftig – zu drei Monaten bedingter Haft und einer Geldstrafe von knapp 3.000 Euro.

Drei Monate Haft für Betriebsspionage

Am Landesgericht in Feldkich wurde am Nachmittag ein außergewöhnlicher Fall verhandelt. Der angeklagte Schichtarbeiter einer großen Vorarlberger Textilfirma wurde wegen Betriebsspionage zu drei Monaten bedingter Haft verurteilt.

Branchen-Insider versuchte Firma zu erpressen

Das brisante Material, das inzwischen polizeilich sichergestellt wurde, gelangte über einen der Söhne des Angeklagten nach Deutschland. Von dort aus versuchte ein deutscher Branchen-Insider die Vorarlberger Textilfirma zu erpressen. Er drohte, das brisante Material an die Konkurrenz in China zu verkaufen.

Durch einen grenzüberschreitenden Polizeieinsatz und Hausdurchsuchungen in Deutschland wurde das Material sichergestellt und der Erpresser verhaftet. Dieser wird nun in Deuschland vor Gericht gestellt.