Coronavirus

Vorarlberg startet mit dritter Impfung

Das Land Vorarlberg beginnt am Mittwoch mit der Verabreichung der dritten Impfdosis zum Schutz gegen eine Coronavirus-Erkrankung. Die Auffrischungsimpfungen werden zunächst in den Pflege- und Seniorenheimen vorgenommen, im Oktober folgen die Mitarbeiter in den Krankenhäusern und in den Gesundheitsberufen.

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) betonte bei einer Pressekonferenz am Dienstag ein weiteres Mal, dass der einzige wirkliche Weg aus der Pandemie das Impfen sei. Man rechne auch in der nächsten Zeit mit steigenden Zahlen hinsichtlich der Infizierten und der Coronavirus-Patienten in den Spitälern. Von derzeit zehn CoV-Intensivpatienten seien neun ungeimpft, so Wallner.

„Wer sich nicht impfen lässt, setzt sich einem beachtlichen Gesundheitsrisiko aus“, so Wallner. In Vorarlberg waren bis Dienstag 62,2 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft, 59,2 Prozent galten als vollimmunisiert.

Laut Nationalen Impfgremium soll die dritte Auffrischungsimpfung frühesten sechs bis neun Monate nach der Zweitimpfung erfolgen. Für Risikogruppen ist die Zweitimpfung inzwischen schon sechs bis neun Monate her – darum wird ab Mittwoch mit den Bewohnern von Pflegeheimen begonnen. Dann folgen Personen über 65, mit Risiko wegen Vorerkrankungen und auch die, die mit Johnson&Johnson sowie mit AstraZeneca geimpft worden sind.

Termine für Dritte Impfung auf Plattform

Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) skizzierte die Vorgangsweise beim sogenannten „dritten Stich“. Man halte sich an die Empfehlung des Nationalen Impfgremiums. Ab sofort könne jeder auf der Internet-Plattform „Vorarlberg impft“ einsehen, ab wann die Auffrischungsimpfung frühestens möglich sei.

In weiterer Folge könne sich jeder selbst einen passenden Impftermin auszusuchen. Rüscher wies auch dezidiert darauf hin, dass „nach zwölf Monaten der grüne Pass rot wird“, wenn keine Auffrischungsimpfung erfolge. Zur Impfung anmelden kann man sich online auf der Impf-Plattform des Landes oder telefonisch beim Hausarzt.

Spiegel: Mindestens 20.000 weitere Erstimpfungen nötig

Robert Spiegel, der Impfkoordinator der Vorarlberger Ärztekammer, betonte, dass man aufgrund der Mutationen des Coronavirus eine Impfquote von 80 Prozent erreichen müsse, damit Herdenimmunität gegeben sei. Man müsse noch mindestens 20.000 bis 30.000 Erstimpfungen schaffen, „um sicher in den Winter zu gehen“, so Spiegel. Er appellierte dabei auch an die gesellschaftliche Verantwortung jedes einzelnen.

Impfen mit Anmeldung:

  • Ort, Termin und Impfstoff kann frei gewählt werden
  • Impftermine in zahlreichen Arztordinationen im ganzen Land und in der Impfstraße Bregenz.
  • Anmeldeplattform: www.vorarlberg.at/vorarlbergimpft
  • Zusätzlich zur Anmeldeplattform können künftig Impfungen in Ordinationen auch direkt mit der jeweiligen Praxis mündlich oder telefonisch vereinbart werden. Das gilt für den 1., 2. als auch 3. Stich. Die betreffenden Ärztinnen/Ärzte, die diesen Direktkontakt anbieten, werden derzeit erhoben und dann zeitnah auf der Webseite www.medicus-online.at unter dem Menüpunkt „Impfwesen“ veröffentlicht.

Impfen beim Einkaufen und beim Fußballspiel

Wallner und Rüscher ihrerseits unterstrichen diesbezüglich die niederschwelligen Impfangebote des Landes, angefangen beim Impfbus über die Immunisierung in Einkaufszentren bis hin zu Zielgruppen-Impfungen: Einfach vorbeikommen mit eCard und Ausweis!

Impfbus – Stationen in der KW 37/2021:

Cafe am See in Hard:
Dienstag, 14. September, von 14.00 bis 18.00 Uhr
Mittwoch, 15. September, von 09.00 bis 13.00 Uhr
Bahnhof Dornbirn:
Donnerstag, 16. September, von 14.00 bis 18.00 Uhr
Freitag, 17. September, von 09.00 bis 13.00 Uhr
Schattenburg in Feldkirch:
Samstag, 18. September, von 14.00 bis 18.00 Uhr

Impfen in Einkaufszentren:

Messepark Dornbirn:
den ganzen September jeweils freitags von 9.00 bis 20.00 Uhr und samstags von 8.30 bis 18.00 Uhr
Interspar in Feldkirch-Altenstadt: den ganzen September jeweils freitags von 12.00 bis 20.00 Uhr und samstags von 9.00 bis 18.00 Uhr
Zimbapark in Bürs:
den ganzen September jeweils freitags von 9.00 bis 20.00 Uhr und samstags von 9.00 bis 18.00 Uhr

Zielgruppen-Impfungen:

Käse-Prämierung Schwarzenberg:
Am 18. September von 10.00 – 12.00 Uhr bietet die Gemeinde Schwarzenberg im Angelika-Kauffmann-Saal eine Impfmöglichkeit an.
Fußball-Begeisterte:
Am 20. September und 11. Oktober bieten der VFV in Kooperation mit dem SCR Altach Impfungen an, alle Teilnehmer:innen erhalten Gratistickets für das Match SCR Altach vs. Red Bull Salzburg am 16. Oktober
Katholische Kirche:
Ab Ende September werden in Kooperation mit der Katholischen Kirche Vorarlberg an Markttagen Impfmöglichkeiten in der Vorhalle der Kirche St. Martin in Dornbirn angeboten.

Weitere Angebote werden laufend ergänzt unter: www.vorarlberg.at/vorarlbergimpft

Betriebe, Veranstalter und Gemeinden
können mobile Teams anfordern (ab zehn Impfwilligen): Email an impfen@vorarlberg.at mit Betreff „Impfteam für Betriebe“

„Impfchallenge“ für 12- bis 24-Jährige

Für gute Entscheidungen brauchen Jugendliche Informationen und Antworten auf Fragen, die sie beschäftigen: Warum sind die Covid-19-Impfstoffe so schnell da? Macht die mRNA-Impfung gegen Corona unfruchtbar? Um diese Fragen zu beantworten, hat das aha als Vorarlberger Jugendinfo ein Impf-Quiz erstellt, das Antworten zur Covid-19-Impfung gibt.

Damit sollen junge Menschen unterstützt werden, eine faktenbasierte Impf-Entscheidung für sich zu treffen. Neben Informationen zu den wichtigsten Impf-Fragen erhalten alle registrierten Jugendlichen über aha plus Punkte für ausgewählte Dankeschöns. Die gesammelten Punkte können gegen Kinotickets, Eiskugeln, eine Hundeschlittenfahrt und vieles mehr eingetauscht werden. Das Quiz wird am Dienstag online geschaltet.

Webinar zu „Impfung & Kinderwunsch“

Noch immer hält sich hartnäckig das Gerücht, die Impfung könnte den Kinderwunsch beeinflussen. Die Ärztekammer Vorarlberg bietet am 30. September ein Webinar mit Dr. Michelle Kargl-Neuner, Gynäkologin, für alle Interessierten an, um den aktuellen Stand der Wissenschaft zu erläutern und Fragen zum Thema zu beantworten.

Antikörpertest ist nicht notwendig

Die Empfehlung, ob und wann die Auffrischungsimpfung erfolgen soll, ist nicht an der Menge der neutralisierenden Antikörper festzumachen, so die Experten der Landesregierung. Das Vorhandensein von Antikörpern ist der Beweis, dass der/die Geimpfte auf die Impfung reagiert hat. Aber die Höhe der Antikörper korreliert nicht mit einer verbesserten Schutzwirkung und nach derzeitigem Wissenstand können keine Aussagen über die Dauer des Schutzes bei vorhandenen Antikörpern getroffen werden.

Eine weitere Impfung wird trotz vorhandenen Antikörpern empfohlen. Diese ist aus medizinischer Sicht auch bei vorhandenen Antikörpern nicht schädlich und es wird nicht vom Auftreten von vermehrten Impfreaktionen oder Nebenwirkungen ausgegangen. In Österreich ist der Nachweis über neutralisierende Antikörper weiterhin im Sinne der zweiten Covid-Öffnungsverordnung für 90 Tage ab dem Test gültig, ein auf EU-Ebene gültiges Zertifikat kann jedoch nicht ausgestellt werden.