Schild mit der Aufrschrift Lehrerzimmer
APA/DPA/DANIEL KARMANN
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Bildung

CoV-bedingte Kündigungen vor Schulbeginn

Nicht nur das Coronavirus bereitet den Schulen Sorgen, auch die Lehrerzimmer werden leerer. Das Personal reicht für die Kernaufgaben noch aus, um das System am Laufen zu halten, so die Bildungsdirektion. Dazu kommt, das vier Lehrpersonen knapp vor Schulbeginn gekündigt haben, weil sie mit den neun CoV-Regeln nicht einverstanden sind.

An der größten Volksschule in Lustenau musste eine ganze Schulklasse nun wieder aufgelöst werden, weil eine Lehrerin vorige Woche bekannt gegeben hat, dass sie die Coronavirus-Maßnahmen nicht mittragen könne und nicht umsetzen werde – was einer Kündigung gleichkommt.

Alle Bemühungen, eine Ersatz-Lehrperson zu finden, sind gescheitert, so Christoph Wund, Direktor der Volksschule Lustenau-Kirchdorf: „Wir mussten am Freitag nach intensivsten Debatten entscheiden, dass wir die Klasse auflösen und die Kinder auf andere Klassen verteilen – was uns immer sehr schwer fällt, weil man Freundschaften und Beziehungen quasi kappt und die Klassen dann noch voller sind.“

Lehrermangel an den Schulen

Vier Vorarlberger Lehrer haben knapp vor Schulbeginn gekündigt, weil sie mit den neuen Corona-Regeln nicht einverstanden sind.

Schulkinder auf andere Klassen verteilt

Deshalb würden nun 24 bis 26 Kinder in einer Klasse sitzen, so Wund: „Und es ist einfach nicht möglich, eine Lehrperson zu finden.“ Die Situation könnte sich noch verschärfen, befürchtet der Direktor – allein schon, wenn beispielsweise eine Lehrerin schwanger werden würde.

„Wir haben einen akuten Lehrermangel“

Seitens der Bildungsdirektion ist man sich des Problems bewusst. Lösungen zu finden, sei aber schwierig, so Elisabeth Mettauer-Stubler: „Wir haben einen akuten Lehrermangel, das muss man so sagen. Gerade eben auch im Volksschul-Bereich. Und hier kann man dann nur noch schauen unter dem Schuljahr, ob man mit internen Umverteilungsmaßnahmen Lösungen findet."

Studierende oder Pensionierte als Notlösung

Das bedeute natürlich Überstunden für Lehrpersonen, die an sich vielleicht schon genug Stunden haben, so Mettauer-Stubler: "Man kann aber auch über die Pädagogische Hochschule versuchen Studierende, die vielleicht schon am Ende ihres Studiums sind, mit einem Sondervertrag anzustellen oder eben auch Pensionisten noch einmal zu rekrutieren.“

Gespräch mit Landesrätin Barbara Schöbi-Fink

Bildungslandesrätin Barabara Schöbi-Fink erläutert, was beim „Stopfen“ dere Personal-Lücken mit pensionierten Lehrern oder noch nicht fertig ausgebildeten PH-Studenten schief läuft.

Schöbi-Fink: Anstrengungen haben nicht gereicht

Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink sagte in „Vorarlberg heute“, dass man in Vorarlberg seit Jahren versuche, dem Lehrermangel entgegenzuwirken. Sie räumte aber ein, dass die Anstrengungen nicht gereicht hätten, weil zu viele Lehrerinnen und Lehrer jetzt im Pensionsalter seien. Zusammen mit dem Bildungsministerium werde daran gearbeitet, ein spezielles Modell für Vorarlberg ins Leben zu rufen, damit es wieder mehr Pädagogen in den Schulen gebe, so Schöbi-Fink.