Für rund 54.000 Schüler und Schülerinnen und für rund 6.700 Lehrer und Lehrerinnen beginnt am Montag das neue Unterrichtsjahr. 6.700 Pädagogen – das sind gerade genug, damit alle Kinder und Jugendlichen unterrichtet werden können und das Schulsystem nicht kollabiert. Alle Schulen im Land könnten ihre Kernaufgaben noch erfüllen, heißt es bei der Bildungsdirektion. Aber Extras wie zum Beispiel die Förderung einzelner Kinder, das gehe nicht mehr.
Krankenstände nicht mehr abzufangen
In allen Schulen ist die Personaldecke äußerst dünn. Wenn eine Lehrperson krank werde, dann mache dass mitunter eine große Lücke auf, weil sie nicht ersetzt werden könne, heißt es bei der Bildungsdirektion. Die Stunden müssten dann unter Umständen ausfallen.
Bereits jetzt schon können an vielen Schulen Klassen nicht mehr geteilt werden, fast nirgends mehr Stützlehrer eingesetzt werden und die Förderstunden für lernschwache Kinder mussten einfach gestrichen werden.
VS Bludenz-Mitte: Sechs von elf Lehrpersonen gingen
An einigen Schulen ist die Personalsituation besonders schwierig geworden – wie an der Volksschule Bludenz-Mitte. Dort gingen auf einen Schlag sechs von elf Lehrpersonen. Einige wollten sich verändern, eine Lehrperson ging in Pension, eine in Karenz und eine hing den Lehrerberuf ganz an den Nagel. Nur mit großer Anstrengung habe man die Stellen bis auf eine besetzen könne, so Direktorin Manuela Schmidle. Weil eben die eine Stelle nicht besetzt werden konnte, wurde die Vorschulklasse abgeschafft und in die erste Klasse integriert.
Pensionierte Pädagogen werden zurückgeholt
Um Lehrermangel entgegenzuwirken setzt man nun auf Werbung in anderen Bundesländern – bislang aber mit mäßigem Erfolg. Zudem werden pensionierte Lehrer gebeten, wieder zu unterrichten und man bittet viele Teilzeitkräfte, mehr zu arbeiten. Außerdem wird bei den Maturanten für den Lehrerberuf geworben.