Demoteilnehmer mit Kuh-Masken
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Chronik

Demo gegen Kälbertransporte in Bregenz

Die Diskussion rund um die Kälbertransporte hat vor vier Jahren hohe Wellen geschlagen. Die Wogen gingen zwar hoch, aber geändert hat sich aus Sicht der Tierschützer wenig. Nach Angaben der Veranstalter demonstrierten rund 100 Menschen am Samstag vor dem Landhaus und forderten, dass die Transporte aufhören.

Jahr für Jahr werden Tausende männliche Kälber ins Ausland transportiert. Der Grund: Männliche Kälber geben keine Milch und sind daher für österreichische Milchbauern de facto wertlos. Oftmals landen diese ins Ausland transportierten Kälber über Zwischenstationen – wo sie gemästet werden – letztlich in Nordafrika, in der Türkei oder im Nahen Osten. Und dort werden sie mitunter auf grausamste Art und Weise misshandelt.

Der Verein gegen Tierfabriken (VgT) fordert, dass derartige Kälbertransporte ins Ausland gestoppt werden. „Wir wollten unbedingt eine Demonstration zum Thema Kälbertransporte machen, weil diese noch immer durchgeführt werden“, so Ann-Kathrin Freude vom VgT. Nach Angaben der Vereins kamen rund 100 Teilnehmer zu der Demonstration vor dem Landhaus in Bregenz.

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Demo – Plakate
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Demo vor dem Landhaus
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Demoteilnehmer mit Kuh-Masken
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Demo
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Schild Tiertransporte stoppen
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Freude: Transporte nun direkt von Vorarlberg aus

Früher habe sich Vorarlberg immer darauf rausgeredet, dass die Kälber über Salzburg nach Spanien kommen und man deshalb nicht wisse, dass sie letztlich in den Libanon gebracht werden, so Freude.

„Jetzt wissen wir aber, dass Vorarlberg die Transporte nach Spanien direkt durchführt – und zwar zu einem Händler, der ganz klar auf seiner Seite angibt, dass er nachher in den Nahen Osten, nach Afrika weiter exportiert“, so Freude.

„Rechtliche Grundlage wäre da“

Diese Praxis zu beenden, sei natürlich ein Prozess, aber es sei definitiv möglich, diese Transporte zu stoppen, so Freude: „Die rechtliche Grundlage wäre auf jeden Fall da. Und zwar schon aus dem Grund, weil die Kälber noch so jung sind, dass sie beim Transport noch abhängig sind von der Muttermilch und damit beim Transport nicht versorgt werden können.“ Denn beim Transport gebe es nur Wasser und keine Milch – damit hätten die Kälber nur Flüssigkeit, hätten aber kein Futter zur Verfügung.

Demo gegen Tiertransporte

Sie hat vor rund vier Jahren hohe Wellen geschlagen: die Diskussion rund um die Kälbertransporte. Tierschützer haben immer wieder aufgezeigt, wie Rinder aus Österreich in Etappen bis nach Nordafrika oder den Nahen Osten transportiert werden und dort oft grausam gequält werden. Die Wogen gingen zwar hoch, aber geändert hat sich aus Sicht der Tierschützer wenig. Sie haben am Samstag vor dem Landhaus demonstriert und fordern, dass die Transporte aufhören.

Forderung nach „wirklichen Veränderungen“

Die Politik hätte nach Ansicht des Vereins gegen Tierfabriken nun lange genug Zeit gehabt, die Situation für die Kälber maßgeblich zu verbessern. „Von der Politik würde ich mir wünschen, dass sie nun mal endlich wirklich tätig wird, wirkliche Veränderungen schafft“, so Freude. Es seien jetzt vier Jahre Zeit vergangen. „Ich glaube, in dieser Zeit kann man wirklich gute Strategien knüpfen, aber es ist einfach viel zu wenig passiert“, so die Tierschützerin.