Boot der Wasserschutzpolizei Lindau auf Bodensee
Tarja Prüss
Tarja Prüss
Chronik

Vermisster tot aus Bodensee geborgen

Nach beinahe einem Jahr wurde ein vor Lindau bei einem Badeunfall untergegangener Mann am Donnerstag tot aus dem Bodensee geborgen. Das teilte das zuständige Polizeipräsidium Schwaben Süd-West mit. Demnach sei die Leiche des 70-Jährigen in 31 Metern Tiefe von Spezialisten gefunden und geborgen worden.

Der 70-Jährige galt seit 19. August 2020 als vermisst, nachdem es auf einem Bootsausflug in der Reutiner Bucht zwischen Lindau und Bregenz zu einem Badeunfall gekommen war, bei dem auch ein anderer Mann verstarb. Tagelang war damals erfolglos nach dem Vermissten gesucht worden.

Tiefensonar und Spezialhunde

Die Wasserschutzpolizei, eine Spezialfirma aus Lindau und die Rettungshundestaffel Alpenvorland hatten am Dienstag und Mittwoch nach dem Toten gesucht. Bereits Mitte August war die relativ große Fläche zwischen Lindauer Insel und Reutiner Bucht unweit der vorarlberger Grenze mit einem Tiefensonar abgesucht und relevante Punkte markiert worden. Dabei seien laut Polizei auch zwei speziell ausgebildete Suchhunde eingesetzt worden, um das Suchgebiet einzugrenzen.

Tauchroboter findet Toten in 31m Tiefe

Am Dienstag und Mittwoch wurden dann die markierten Stellen mit einem Tauchroboter untersucht. Etwa einen Kilometer vom Ufer entfernt wurde der Tote in einer Tiefe von 31 Metern entdeckt und mit dem Tauchroboter geborgen. Der Einsatz von Tauchern sei dadurch nicht nötig gewesen, so die Polizei.

Zwei Todesopfer bei Bootsausflug

Bei dem Zwischenfall am 19. August 2020 waren acht Personen an Bord eines Bootes in der Reutiner Bucht, als zwei von ihnen in den See stiegen, um zu baden. Als einer von ihnen gesundheitliche Probleme bekam, schwamm der andere zu ihm und ein Dritter sprang ins Wasser. Ein Vierter warf Rettungsringe ins Wasser. Dann bekam allerdings der erste Helfer plötzlich gesundheitliche Probleme und ging unter. Dabei handelte es sich um den 70-Jährigen, dessen Leiche nun gefunden wurde. Ein weiterer Helfer erlitt damals ebenfalls so schwere gesundheitliche Probleme, dass er hilfos im Wasser trieb, bis ihn ein österreichischer Segler retten konnte. Trotzdem verstarb der Mann wenig später im Krankenhaus Friedrichshafen.