Wirtschaft

Industrie laut Umfrage wichtigste Branche

Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Industriellenvereinigung (IV) hat ergeben, dass die Bevölkerung in Vorarlberg inzwischen nicht mehr den Tourismus, sondern seit der Pandemie nun die Industrie als wichtigste Branche sieht.

Laut der Umfrage sehen 39 Prozent der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger die Industrie als den wichtigsten Wirtschaftsbereich für Arbeitsplätze und Wohlstand, so das beauftragte Meinungsforschungsinstitut. Im Vergleich zum Jahr 2019 ist das eine Verdoppelung. Damit habe die Industrie den Tourismus (20 Prozent) deutlich überholt, so IV-Präsident Martin Ohneberg.

Industrie der „Fels in der Brandung“

2019 habe die Industrie bei der Frage nach dem wichtigsten Wirtschaftsbereich noch einen 20 Prozent-Anteil an Nennungen gehalten, der Tourismus hingegen 51 Prozent. Ohneberg geht davon aus, dass die Pandemie bei dieser Veränderung die entscheidende Rolle gespielt hat. Branchen wie der Tourismus oder auch der Handel seien in den Lockdowns stark eingeschränkt gewesen. Die Industrie habe trotz großer Unsicherheit weiter arbeiten können und beschäftige in Vorarlberg mehr als jeden dritten Erwerbstätigen.

Martin Ohneberg
ORF
IV-Präsident Martin Ohneberg

Ohneberg fordert mehr Druck bei Impfungen

Daraus leitet Ohneberg ab: Die Industrie sei „der Fels in der Brandung, braucht jetzt aber auch Stabilität.“ Daher sei es notwendig, mehr Druck bei den Impfungen aufzubauen. Denn wenn Mitarbeiter krankheitsbedingt ausfallen, kommen die Unternehmen beim Abarbeiten von Aufträgen schnell in Schwierigkeiten.

Talks im Heißluftballon

Als Ergänzung der laufenden Kampagne „Unsere Industrie ist für die Menschen da“ führt die IV ab Mitte September vier Themen-Talks in einem Heißluftballon durch. Man wolle dabei in Gesprächen mit besonderen Persönlichkeiten den Menschen im Land Denkanstöße zu wichtigen Zukunftsfragen liefern.

Im Ballon wird jeweils ein Vertreter der Industrie mit einem vermeintlichen Gegenspieler über Klimaschutz, die gesellschaftliche Verantwortung der Wirtschaft, über Raumplanung und Mobilität sowie über die Auswirkung der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt sprechen. „Bei den großen Themen, die wir diskutieren, ist es wichtig, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen“, so IV-Geschäftsführer Christian Zoll.