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Wirtschaft

Heimische Firmen von Produktpiraterie betroffen

Vorarlberger Unternehmen werden immer wieder durch Produktpiraterie geschädigt. Das Problem ist nicht neu, aber die CoV-Pandemie hat es den Fälschern besonders leicht gemacht. Im Geschäft merken Verbraucher an der Qualität schnell, ob sie eine Nachahmung in den Händen halten, bei einem Kauf im Internet ist das nicht der Fall.

Auch Vorarlberger Unternehmen machen immer wieder schlechte Erfahrungen mit Produktpiraterie, betroffen sind vor allem jene Betriebe, die viel Know-How und oft auch viel Geld in ihre innovativen Ideen stecken und einen internationalen Auftritt haben, sagt Christina Marent von der Wirtschaftskammer.

Und davon gebe es in Vorarlberg nun mal viele. Darunter auch einige kleinere Betriebe, für die der Ideenklau sogar existenzbedrohend sein kann. Denn die Fälschungen ziehen laut Marent weitreichende Folgen nach sich. Neben dem verpassten Umsatz ist der Imageschaden durch Qualitätsmängel für die Originalmarken groß.

China häufig das Ursprungsland von Kopien

Auch der Beschlägehersteller Blum muss sich intensiv mit dem Problem der Produktpiraterie beschäftigen. „Wir stoßen immer wieder auf Produkte, bei denen wir unsere Schutzrechte verletzt sehen“, sagen die Patentexperten von Blum. Und nach wie vor sei China häufig das Ursprungsland dieser Kopien. In den letzten Jahren sei jedoch zu bemerken, dass sich die chinesische Regierung immer stärker um die Einhaltung des Patentrechts bemüht.

Es gibt jedoch weiterhin viele Produktpiraten, die immer cleverer vorgehen und versuchen, unsere Patente geschickt zu umgehen, so die Patentanwälte. Diese melden zum Beispiel die Blum-Innovationen beim chinesischen Patentamt als ihre eigenen an – samt gleicher Patent-Texte und Zeichnungen. Der Name Blum komme bei diesen Kopien so gut wie gar nicht mehr vor. Vereinzelt nennen sich Firmen aber so ähnlich und versuchen so, die Kunden zu verwirren. Diese würden auch die Produktnamen und Marketingfotos von Blum verwenden.

Was gegen Produktpiraterie unternommen werden kann

Viele Unternehmen sagen, sie machen in China nichts, weil sie dort ohnehin gefälscht werden. Andere machen sich das dort existierende System zunutze und melden Eigentumsrechte an. So auch die Firma Blum – es mache sich mittlerweile bezahlt, hartnäckig und mit viel Aufwand gegen die Verletzung der eigenen Patente vorzugehen – so die Patentexperten. Dadurch habe man sich in China den Ruf erarbeitet, die eigenen Rechte strikt zu verteidigen. Und das habe eine abschreckende Wirkung auf Produktpiraten.