Das visionäre Logistiksystem soll den Güterverkehr um 30 Prozent reduzieren. Die erste vollwertige Strecke über 70 Kilometer entsteht im Raum Zürich, der Bau kostet 2,8 Milliarden Euro und wird privatfinanziert.
So funktioniert das System
Das Projekt nennt sich „cargo sous terrain“. Bei sogenannten „Hubs“ können jederzeit Paletten und Behälter abgeholt oder dem System übergeben werden. Der Transport in die Tunnels erfolgt bereits automatisch. Dort bewegen sich unbemannte Fahrzeuge mit einer konstanten Geschwindigkeit von 30 km/h. Je nachdem wohin das Paket geht, kann es bei einem anderen „Hub“ abgeholt werden.
Ausweitung auf Vorarlberg wird in Betracht gezogen
Der Kanton St. Gallen ist an einem Anschluss interessiert und lässt derzeit eine Netz-Erweiterung prüfen. „Vor allem geht es darum, die Massen von Gütern unterirdisch und ohne Emissionen transportieren zu können und deshalb wurde im Kanton St. Gallen eine Machbarkeitsstudie angeordnet“, erklärt Beat Tinner, Regierungsrat im Kanton St. Gallen.
Auch eine grenzübergreifende Ausweitung ins Vorarlberger Rheintal wird in Betracht gezogen. „Wir haben ja ein hohes Interesse daran, die grenzüberschreitenden Verkehrsverbindungen so ökologisch wie möglich auf der Schiene oder mit Bussen zu gestalten. Ich schließe nicht aus, dass solche Überlegungen durchaus weitergesponnen werden können“, so Tinner.
U-Bahn für Güter
Kleinteilige Güter sollen unterirdisch tranportiert und verteilt werden. Für viele klingt das nach einem Science-Fiction-Film, doch in der Schweiz hat der Ständerat das nachhaltige Projekt einstimmig befürwortet. Bis 2031 soll der erste Abschnitt für die Güter-U-Bahn realisiert werden.
Die Betreiberfirma will das gesamte Netz vom Boden- bis zum Genfersee bis 2045 ausbauen. Die privatfinanzierten Kosten belaufen sich auf rund 28 Milliarden Euro.