Bregenz_Kunst am Bau von Katharina Cibulka_© Udo Mittelberger
Udo Mittelberger
Udo Mittelberger
Kultur

Rathaus Bregenz bekommt feministische Fassade

Kunst am Bau: An der eingerüsteten Fassade des Rathauses in Bregenz ist am Montag ein Baustellennetz mit der Aufschrift „Solange Gleichstellung nicht Deine Lieblingsstellung ist, bin ich Feminist:in“ montiert worden.

Zum ersten Mal präsentiert die Tiroler Künstlerin Katharina Cibulka ihr seriell angelegtes Kunstprojekt „SOLANGE“ in Vorarlberg. Nach erfolgreichen Installationen in Wien, Salzburg, Klagenfurt, Wörgl, Innsbruck und Landeck sowie in Italien, Slowenien und Marokko wird ihre Baustellen-Kunst nun auch in Bregenz zu sehen sein – am Baugerüst des Rathauses während der dort stattfindenden Umbau- und Sanierungsarbeiten.

Bregenz_Kunst am Bau von Katharina Cibulka_© Udo Mittelberger
Udo Mittelberger
Künstlerin Katharina Cibulka

Wie lange brauchen wir den Feminismus noch?

Seit 2018 beschäftigt sich Cibulka mit der Frage, wie lange man den Feminismus noch brauchen wird. Ihre im traditionellen Kreuzstich von Hand gefertigten SOLANGE-Sätze sollen nach wie vor bestehende Missstände benennen. Dabei ist Cibulka wichtig, dass ihre Slogans frei von Anklage sind: „Meine Intention ist das Sichtbarmachen von gesellschaftspolitischen Schieflagen und das Sensibilisieren. Es geht mir nie um Schuldzuweisung, auch nicht um ein Verharren im Täter-Opfer-Denken, sondern um Anregung zur Diskussion. Eine Prise Humor kann dabei ein hilfreiches Werkzeug sein.“

„Das Bregenzer Rathaus ist nicht nur geographisch, sondern auch in seiner Funktion eines der zentralen Gebäude unserer Stadt. Daher ist es nur folgerichtig, dass es im Zuge der Neugestaltung mehrerer Straßen im Stadtzentrum nun saniert wird. In einem Jahr, in dem das Thema ‚Femizide‘ sehr stark thematisiert wurde, halte ich eine solche Fassadenabdeckung für eine wichtige Botschaft“, meinte Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ) in seiner Stellungnahme.