Für die Afghanische Comunity in Vorarlberg ist die momentane Lage dramatisch. So möchte Hamidullah Tarukhel seine Frau und Kinder auf Afghanistan holen, weiß aber, dass derzeit keine Chance darauf besteht, man könne nur warten. Gerade Frauen und Kinder hätten derzeit Angst, was jetzt passiert, sagt auch Shafiqa Wais, Obfrau von Ariana, einem Afghanischen Verein in Vorarlberg.
Vorarlberg könnte 200 Menschen jährlich aufnehmen
Der Soziologe und Buchautor Gerald Knaus, der auch einer der Architekten des EU-Flüchtlingsabkommens mit der Türkei ist hat einen konkreten Vorschlag, um die Situation langfristig und sozial verträglich zu gestalten: Nämlich jedes Jahr einen Zuzug von 0,05 Prozent zuzulassen: „Das wären viertausend im Jahr, das wären 200 für Vorarlberg. Da ein Land wie Vorarlberg sich durchaus engagiert, die Bürgermeister und der Landtag und die Politik und die Zivilgesellschaft sagen, natürlich wäre Vorarlberg in der Lage 200 Menschen mit berechtigter Furcht vor Verfolgung jedes Jahr aufzunehmen.“
Migrationsforscher zur Lage in Afghanistan
Österreich will laut Bundeskanzler Kurz keine Afghanen aufnehmen. Migrationsforscher Gerald Kraus kommentiert die aktuelle Situation am Beispiel von Vorarlberg.
„Wir können uns nicht einfach rausnehmen“
Die Bereitschaft dazu ist auch bei vielen Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern noch immer da. Die Sozialwissenschaftlerin Eva Häfele meint: „Ich denke, es ist ein sehr starker und und unmittelbarer Handlungsbedarf derzeit gegeben und wir können uns da weder als Vorarlbergerinnen und Vorarlberger noch als Österreicher einfach rausnehmen.“ Kommenden Mittwoch hält Knaus einen Workshop in St. Arbogast – am Donnerstagabend liest er in der Stadtbibliothek Dornbirn.