Kulturpavillon Blumenegg
August Bickel
August Bickel
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„Walserherbst“ startet in neunte Auflage

Mit einem Jahr Verspätung geht die Vorarlberger Kulturinitiative „Walserherbst“ von 20. August bis 12. September in die neunte Auflage. Das „steilste Festival in den Bergen“ wartet im Großen Walsertal an oft ungewöhnlichen Orten mit Veranstaltungen in den Bereichen Musik, Tanz, Literatur, Volkskultur und bildender Kunst auf.

Heuer lädt das seit 2004 alle zwei Jahre stattfindende Festival dazu ein, über nachhaltigen Verkehr in der Region nachzudenken. Die Eröffnung am Freitag im temporären Kaffeehaus Falva im Dorfzentrum von Blons wird von dem mehrfach ausgezeichneten Akkordeonisten Raphael Brunner gestaltet, jene tags darauf im Festivalzentrum in Raggal bietet einen Kunstspaziergang durch sechs Ausstellungen und ein Blasmusikkonzert.

Festival „Walserherbst“
Von 20. August bis 12. September in den Gemeinden des Großen Walsertals, Programm und Tickets unter www.walserherbst.at

„Klingende Kirchen“ und Liederabende

Die Reihe „Klingende Kirchen“ beginnt heuer am 22. August in der Propsteikirche St. Gerold mit internationalen Musikern und Musikerinnen. Matthias Würfels Kunstobjekt „Trilogie Brandalpe“ wird am 28. August auf einer Wanderung enthüllt, was mit einem von Philipp Lingg und seinem Vater Anton gestalteten „Wälder-Liederabend“ im Pfarrhof Damüls seinen Abschluss findet. Am 26. August zeigt der Performancekünstler Simon Mayer sein zwischen Volkstanz, Jodeln und zeitgenössischem Tanz angesiedeltes Stück „SunBengSitting“ in der Walserhalle in Raggal.

Der cineastische Teil ist dem Schweizer Filmemacher Fredi M. Murer gewidmet. Die Filme der „Berg-Trilogie“ des 2019 in Locarno für sein Lebenswerk ausgezeichnete Filmemachers sind am 31. August, 1. und 2. September in Raggal und Sonntag zu sehen. Eine Fotoausstellung erzählt „Walser Bildgeschichten“.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Das steilste Festival in den Bergen
Elmar Bertsch
„Walserherbst“ – Das steilste Festival in den Bergen
Kulturraum Ruine Blumenegg
Hanno Mackowitz
Kulturraum Ruine Blumenegg
Klingende Kirche
Lukas Beck
Klingende Kirche

Lesungen im Kulturpavillon

Als Leserinnen zu Gast im Großen Walsertal sind die Schauspielerinnen Maria Hofstätter und Martina Spitzer, die in einem Kulturpavillon, erbaut auf Mauerresten der Burgruine Blumenegg, aus Texten von Elfriede Gerstl, Gert Jonke und Petra Pick lesen werden.

Dietmar Nigsch, der gemeinsam mit Eugen Fulterer und Musikethnologin Evelyn Mennel-Fink für das Festivalprogramm verantwortlich zeichnet, liest am 3. September aus den Aufzeichnungen des „naiven Künstlers“ Otmar Burtscher, den eine schwere Verletzung 1917 an der italienischen Front zum Sonderling machte. Dem Künstler ist im Museum Großes Walsertal unter dem Titel „Kein Stern stört den anderen“ eine Sonderausstellung gewidmet.

Programmschwerpunkt „Verkehr(t)“

Der Programmschwerpunkt „Verkehr(t)“ soll eine Diskussion über alternative Mobilität in der Talschaft entfachen, dazu bietet der „Walserherbst“ eine Podiumsdiskussion und eine Mobilitätswerkstatt, zudem sollen temporär eine Bus-Nightline und „Mitfahrbänke“ ausprobiert werden.

In Kräuterwanderungen und in der Installation „WurzelWunderkammer“ von AMÚR Wien/Renate Burger und Elisabeth Handl befasst sich das Festival außerdem mit der Kraft der Pflanzen – Wurzeln und Heimat sind generell Fragestellungen des „Walserherbst“, der neue Impulse für das alpine Leben setzen und Zonen der Begegnungen schaffen will.