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Coronavirus

Quarantäne: Fast alle werden kontrolliert

Seit Anfang Jänner wird die Einhaltung eines Absonderungsbescheids aufgrund einer Covid-Infektion fast lückenlos kontrolliert, so der Sprecher der Vorarlberger Bezirkshauptleute auf Nachfrage des ORF. Mit der strengen Vorgangsweise habe man sehr viel Erfolg, bei Verstößen drohen empfindliche Strafen.

Mehr als 41.000 Menschen mussten in diesem Jahr in Vorarlberg schon in Quarantäne bleiben. Mehr als 9.000 Kontrollen haben stattgefunden, sagt Herbert Burtscher, der Sprecher der Vorarlberger Bezirkshauptleute. In manchen Haushalten muss sich gleich eine ganze Familie absondern, daher sei die Zahl der Kontrollen niedriger als die Zahl der in Quarantäne befindlichen Personen.

Betroffene sehen Kontrollen gerne

„Wir wollen dort mehr kontrollieren, wo das Risiko größer ist und uns eher auf diese Fälle konzentrieren“, so Burtscher: „Ich glaube, das hat sich bewährt und insgesamt sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden.“ Die Kontrollen würden von den Betroffenen durchweg positiv aufgenommen, so der BH-Sprecher: „Die Reaktionen zeigen, dass sie es gerne sehen, wenn man kontrolliert. Hier geht es auch um eine Gleichbehandlung der abgesonderten Personen.“

Bored woman in corona quarantine looking out of window
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Eine Quarantäne ist eine belastende Situation – ihre Einhaltung wird laut den Bezirkshauptleuten aber lückenlos kontrolliert

Bescheid nicht auf die leichte Schulter nehmen

Die Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaften statten fast allen in Quarantäne einen Kurzbesuch ab, sogar in der Nacht. Die Bezirkshauptmannschaften kontrollieren ja auch Nachtclubs, da lässt es sich gut einrichten, bei Privathaushalten noch vorbeizuschauen, so Burtscher: „Die Bevölkerung muss also wissen, dass man eine behördlich verfügte Quarantäne nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.“

Diese Botschaft ist offenbar angekommen: Die meisten sind tatsächlich dort, wo sie sein sollten: „Aktuell haben wir insgesamt in etwa 3,5 Prozent der Fälle Beanstandungen, das sind 330 Fälle. In den meisten davon waren die Leute nicht anzutreffen oder sind gerade zurückgekommen“, so Burtscher.

Quarantäne: Fast alle werden kontrolliert

Seit Anfang Jänner wird die Einhaltung eines Absonderungsbescheids aufgrund einer Covid-Infektion fast lückenlos kontrolliert, so der Sprecher der Vorarlberger Bezirkshauptleute auf Nachfrage des ORF. Mit der strengen Vorgangsweise habe man sehr viel Erfolg, bei Verstößen drohen empfindliche Strafen.

Immer die gleichen Ausreden

Seit Jahresbeginn hat es etwas mehr als 500 Anzeigen gegeben, besonders einfallsreich sind die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger bei ihren Ausreden aber nicht. Die Kontrolleure hören immer wieder die gleichen Erklärungen, wie: „Ich stand gerade unter der Dusche“, oder „Ich habe das Läuten nicht gehört.“

Bevor es eine Anzeige gibt, gehen die BH-Mitarbeiter auf Nummer sicher. Es werde lange bzw. öfter geläutet und die Kontrolleure kommen in einer kurzen Zeitspanne erneut: „Und man kann anrufen bzw. die Nachbarn befragen“, erklärt der BH-Sprecher.

Empfindliche Strafen und Urteile

Wenn die Beamten überzeugt sind, dass die Quarantäne nicht eingehalten worden ist, gibt es eine saftige Strafe: „Beim ersten Mal liegt es bei uns zwischen 300 und 600 Euro“, so Burtscher. Dabei werde berücksichtigt, ob der oder die Betreffende als Kontaktperson abgesondert war oder als erkrankt oder infiziert. Außerdem spiele eine Rolle, was die Person unternommen hat. „Das kann man dann erst eigentlich im Strafverfahren selbst klären, mit der Möglichkeit, sich zu rechtfertigen oder etwas zu beweisen.“

Herbert Burtscher kann nicht sagen, wieviel die Bezirkshauptmannschaften schon an Bußgeldern eingehoben haben – von den bisher mehr als 500 Anzeigen sind erst 145 rechtskräftig. An die 30 Anzeigen sind bei der Staatsanwaltschaft gelandet und in besonders schweren Fällen haben auch Gerichte die Quarantänebrecher schon zu Geldstrafen von mehr als 5.000 Euro verurteilt.