Chronik

Skilehrerausbildung: Impfpflicht – außer in Vorarlberg

Der Österreichische Skischulverband (ÖSSV) wartet für die kommende Saison mit einer Impfpflicht für die Teilnahme an den Skilehrerausbildungen auf. Dieser Weg wird von allen Landesskilehrer-Verbänden mitgetragen – mit Ausnahme des Vorarlberger Verbandes.

„Mit der Einführung der Impfpflicht sehen wir die einzige Möglichkeit, ab Herbst 2021 die Ausbildungslehrgänge durchführen zu können“, sagte ÖSSV-Präsident Richard Walter und verwies auf die Problematik mit „immer neuen Mutanten“, die auftreten würden. Zudem ergebe sich der positive Effekt, dass die Verbände den Skischulen Schneesportlehrerinnen und -lehrer zur Verfügung stellen könnten, die bereits geimpft seien.

„Es ist auch die klare Empfehlung des ÖSSV an alle Skischulen in der kommenden Wintersaison, nur geimpfte SchneesportlehrerInnen einzustellen, um auch unseren Gästen größtmögliche Sicherheit zu gewähren“, so Gerhard Sint, Vizepräsident des Salzburger Berufsski- und Snowboardlehrerverbandes.

Vorarlberg: Ausbildner nicht einschränken

Vorarlberg ist der einzige Landesverband, der bei der Impfpflicht nicht mitzieht. Bei einer Impfempfehlung statt einer Verpflichtung würden die Vorarlberger dagegen gerne mitmachen, sagte der Obmann des Landesverbandes, Conny Berchtold. Menschen zur Impfung verpflichten wolle man nicht – vor allem auch, „weil man vor allem die Ausbildner nicht so einschränken möchte und ihnen sozusagen die Arbeitsmöglichkeit nimmt, wenn sie sich nicht impfen lassen“.

Skilehrer müssten sich an die „3-G-Regel“ halten, so Berchtold weiter, mit drei Tests pro Woche könnten sich Gäste sicher genug fühlen: „Dass man von einem Verband aus eine strengere Regel einführt als gesetzlich vorgegeben, da kann der Vorarlberger Skilehrerverband nicht mit.“ Laut Berchtold wurde die Impfpflicht für die Ausbildung vom Landesverband einheitlich abgelehnt.

Skilehrer mit Schülerin
Elena – stock.adobe.com
Impfpflicht für die Skilehrerausbildung: Beim ÖSSV sieht man darin die Möglichkeit, den Wintertourismus sicherer zu gestalten. In Vorarlberg dagegen will man die Teilnahme an Ausbildungskursen nicht an eine Impfpflicht knüpfen.

„Der größere Teil ist schon geimpft“

Durchschnittlich werden in Vorarlberg pro Jahr 120 Interessierte zu Skilehrern ausgebildet. Einen Kurs hat es im Sommer für Schüler und Studenten bereits gegeben, dabei seien zwei Drittel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon geimpft gewesen, sagte Berchtold: „Das heißt, der größere Teil ist schon geimpft, der da eintrifft. Aber wenn da Einzelne sind, die nicht geimpft sind, dann können wir die nicht ausschließen, dann wollen wir die nicht ausschließen, solange die ‚3-G-Regel‘ gesetzlich für den gesamten Bereich gültig ist.“

„Finde ich persönlich sehr schade“

Beim ÖSSV sieht man dagegen in der Impfpflicht für die Skilehrer die einzige Möglichkeit, den Wintertourismus so sicher wie möglich zu gestalten, sagte Walter. Dass der Vorarlberger Landesverband nicht mi macht, findet er „persönlich sehr schade, aber ich akzeptiere von jedem die Meinung“. Es gebe die Unabhängigkeit der Verbände. „Man versucht, bei vielen Dingen Einigkeit herbeizuführen, in diesem Fall ist es leider nicht gelungen“, so Walter. Das Gefühl der Sicherheit könne man einem Gast nur geben, wenn alle Mitarbeiter geimpft seien.

Cluster bei Skilehrerkursen

In der vergangenen Wintersaison gab es mitunter Clusterbildungen bei Skilehrerkursen – so etwa im Salzburger Flachau. Auch im Tiroler Jochberg sorgten Fälle von mit der britischen Virusmutation infizierten Briten für Aufregung. Allerdings handelte es sich dabei um keine offizielle Skilehrerausbildung, sondern um einen privaten Kurs.