Politik

SPÖ-Landesvorsitz: Noch keine Geschlossenheit

In der SPÖ laufen die Vorbereitungen für die Wahl von Thomas Hopfner zum neuen Landesvorsitzenden. In den beiden großen Ortsparteien Bregenz und Bludenz ist man von Hopfner allerdings immer noch nicht überzeugt. Es werden Alternativen diskutiert.

Am 16. Oktober soll die SPÖ in Vorarlberg einen neuen Vorsitzenden bekommen. Geht es nach dem Willen des jetzigen Parteichefs Martin Staudinger, wird Klubobmann Thomas Hopfner das Amt übernehmen. Mit diesem Plan überraschte Staudinger aber einige Parteimitglieder – auch weil teilweise nicht mit einem Rückzug Staudingers gerechnet wurde. Teils gab es auch Kritik an Staudingers Alleingang bei der Kandidatenkür.

Wer aber Obmann werden will, braucht auf dem Parteitag die Delegiertenstimmen. In den beiden großen Ortsparteien Bregenz und Bludenz ist man von Hopfner noch nicht überzeugt, es werden Alternativen diskutiert. Ohne diese gut 60 Delegierten wäre eine Kandidatur Hopfners riskant.

Mario Leiter (SPÖ) Bludenz
ORF Vorarlberg
Mario Leiter

Leiter: „Ich liebe meinen Job“

Einige Ortsparteien können sich den Bludenzer Mario Leiter gut als Parteiobmann vorstellen. Da werden immer wieder seine Qualitäten als Wahlkämpfer genannt, die könnte die SPÖ natürlich für die Landtagswahl 2024 gut brauchen. Mario Leiter selbst bestätigt Anfragen aus mehreren Ortsgruppen. Auf die Frage, ob er zur Wahl antreten wird, sagt er nur: „Ich liebe meinen Job“. Leiter war im Frühjahr neuer Kommandant der Bludenzer Stadtpolizei geworden und deshalb als Vizebürgermeister der Stadt zurückgetreten.

Bei den Gemeindevertretungswahlen 2015 hatte Leiter ÖVP-Langzeit-Bürgermeister Josef „Mandi“ Katzenmayer in die Stichwahl gewungen und war nur knapp unterlegen. 2020 unternahm er neuerlich einen Anlauf gegen den jungen ÖVP-Kandidaten Simon Tschann, scheiterte aber erneut knapp in der Stichwahl und wurde bis zu seinem Rücktritt aus beruflichen Gründen wieder Vize-Bürgermeister.

Hopfner: „Wenn der Ruf der Partei kommt, gehe ich mit“

Hopfner, der Wunschkandidat Staudingers, hatte nach der Bekanntgabe des geplanten Wechsels an der Spitze erklärt, er würde den Posten gerne übernehmen. „Wenn der Ruf der Partei kommt, da gehe ich mit“, so Hopfner. Das sei auch so gewesen, als er im vergangenen Herbst in den Landtag eingezogen und zum Klubobmann gewählt worden sei.

Thomas Hopfner (SPÖ) bei der Pressekonferenz
ORF
Thomas Hopfner

Hopfner ist seit November 2020 Landtagsabgeordneter und Klubobmann der sozialdemokratischen Landtagsfraktion – und bereits in dieser Funktion Nachfolger von Staudinger, der das Amt nach seiner Wahl zum Bürgermeister von Hard abgab. Hopfner ist Leiter der Polizeischule in Feldkirch – „aktuell mit reduzierter Dienstzeit nach geordneter Übergabe“, wie es auf der Homepage der SPÖ heißt.