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Chronik

App soll Waldbesitzern helfen

Der Wald könnte mit der richtigen Bewirtschaftung deutlich mehr CO2-Ausstoss aufnehmen. Davon könnten auch die Waldbesitzer profitieren und Geld verdienen – eine App aus Vorarlberg soll dabei helfen.

Der Wald übernimmt eine wichtige Aufgabe im Klimaschutz. Er kann das schädliche CO2, das zum Beispiel durch Autos oder Betriebe ausgestoßen wird, aus der Luft aufnehmen. Derzeit sind es rund sechs Prozent der CO2-Emmissionen. Es könnte aber doppelt so viel sein, wenn der Wald richtig bewirtschaftet wird.

Ein Drittel der Landesfläche ist Wald

Allein in Vorarlberg ist rund ein Drittel der Landesfläche von Wald bedeckt – und es gibt 6.000 Waldbesitzer. Die meisten davon haben allerdings den Bezug zum Wald verloren und kümmern sich kaum darum. Dabei stecke im Wald viel Potential, sagt Jodok Batlogg, er ist Mitentwickler der App Tree.ly.

Infos zur App Tree.ly

Mit CO2-Zertifikaten handeln

Wird der Wald nachhaltig bewirtschaftet, kann man CO2-Zertifikate handeln. Aktuell sind die CO2-Zertifikate bei 25 Euro für eine Tonne CO2, dies sei bereits vergleichbar mit dem Holzpreis, wenn man bedenke, dass man für einen Festmeter Holz derzeit ca. 65 Euro erhalte. Batlogg geht davon aus, dass der CO2-Preis auch weiter steigen werde, in Norwegen werde bereits mit 200 Euro pro Tonne gerechnet.

App hilft beim Rechnen

Eine App soll nun den Waldbesitzern helfen. Denn in Vorarlberg gibt es viele kleine Wald-Parzellen, die für den Klimaschutz viel besser genutzt werden können. Um die App zu nutzen, muss sich der Waldbesitzer bei den App-Entwicklern melden. Dann wird das Potenzial an CO2, das in diesem Wald gespeichert werden kann, berechnet.

Gemeinsam wird dann ein Plan ausgearbeitet, wie viel CO2 in den nächsten Jahren in diesem Wald gespeichert werden könnte. Auch die Verrechnung der CO2-Zertifikate wird übernommen. Im Idealfall gibt es dann einen optimalen Nutzungsplan für den Wald, sagt Jodok Batlogg.

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In Vorarlberg gibt es viele kleine Wald-Parzellen

App soll im Herbst starten

Die App soll in der Modellregion in Vorarlberg im Herbst starten – zunächst mit Großwaldbesitzern – in einem weiteren Schritt soll die App sogar europaweit starten.