Ochsentaler Gletscher
Sandra Braumann
Sandra Braumann
Natur & Klima

Ochsentaler Gletscher in wenigen Dekaden Geschichte?

Die Gletscherforscherin Sandra Braumann ist unlängst für ihre Arbeit über den Gletscherschwund in der Silvretta mit dem Montafoner Wissenschaftspreis ausgezeichnet worden. Die Forscherin gibt dem Ochsentaler Gletscher, dem größten Gletscher Vorarlbergs, gerade noch fünf Dekaden.

Zu Füßen des Piz Buin, wo sich heute der Ochsentaler Gletscher erstreckt, stand vor 7.000 Jahren ein Wald. Das zurückweichende Eis gibt immer wieder Reste uralter Bäume frei. Auch damals war ein Klimawandel schuld daran, und trotzdem sei die Situation jetzt anders, sagt Braumann. Der Unterschied sei die Schnelligkeit, mit der sich jetzt der alpine Raum verändere, so die Gletscherforscherin.

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Ochsentaler Gletscher
Sandra Braumann
Ochsentaler Gletscher
Litzner Sattel
Dominik Blasenbauer
Litzner Sattel
Auf dem Weg zum Ochstaler Eisrand
Jan Gumpenberger
Auf dem Weg zum Ochstaler Eisrand
Gletschertor Jamtalferner
Dominik Blasenbauer
Gletschertor Jamtalferner
Grüne Kuppe von Oben
Sandra Braumann
Grüne Kuppe von Oben
Ochsentaler Gletscher
Sandra Braumann
Ochsentaler Gletscher
Moor im Ochsenstal
Sandra Braumann
Moor im Ochsenstal
Grüne Kuppe mit See
Sandra Braumann
Grüne Kuppe mit See

Quarzgestein gibt Aufschluss über Eisgrenzen

Braumann erforscht den Gletscherschwund in den Alpen mit Hilfe der „Oberflächenexpositionsdatierung“. Mit dieser Methode kann man den Rückzug von Eisflächen viel genauer nachvollziehen als bisher und gewinnt wichtige Einblicke in das Klimasystem unseres Planeten.

Braumann sucht in Gletschergebieten gezielt nach Quarzgestein und zwar möglichst dicht an ehemaligen Eisgrenzen. Quarz reagiert mit kosmischer Strahlung, sobald der schützende Eispanzer darüber geschmolzen ist. So kann man heute viel genauer rekonstruieren, wie sich das Klima gewandelt hat, und man weiß, es wandelt sich heute zu schnell, viel zu schnell. Dem größten Gletscher Vorarlbergs gibt Braumann gerade noch fünf Dekaden.

sss
Josef Gadermaier
Gletscherforscherin Braumann bei der Arbeit

Braumann erhielt Montafoner Wissenschaftspreis

Alle zwei Jahre verleiht der Stand Montafon einen Wissenschaftspreis, und diesmal ging er an die junge Diplomingenieurin Braumann von der Universität für Bodenkultur in Wien.