Anwohner versuchen Brände zu löschen
APA/AFP/Angelos Tzortzinis
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Chronik

Montafonerin in Griechenland: „Haben große Angst“

Die gebürtige Montafonerin Christiane Tsiganos lebt seit rund 30 Jahren in Griechenland, zwischen Patras und Olympia auf dem Peloponnes. Auch wenn sie rund 40 Kilometer von den aktuellen Waldbränden entfernt auf der Halbinsel Peloponnes lebt: „Wir haben große Angst“, sagt sie im ORF-Gespräch.

Direkt betroffen ist Christel Gsitanos im Moment nicht von den massiven Bränden, das Feuer bei Olympia ist rund 40 Kilometer weiter südlich. „Aber dadurch, dass wir in den letzten Jahren und Jahrzehnten schon einiges an Wild- und Waldfeuern miterlebt haben, haben wir natürlich große Angst und Unruhe.“

Christel Tsitanos
privat
Christl Tsiganos lebt seit 30 Jahren in Griechenland

Im Fernsehen seien nur noch Feuer, Evakuierungen, niederbrennende Häuser und verzweifelte Menschen zu sehen, erzählt sie. „Bei uns sagt man, wenn es beim Haus vom Nachbarn brennt, dann kannst du warten, dass es zu dir auch kommt. Wir haben natürlich schon Angst, das ist klar – und Mitleid mit den Leuten.“

„Erstmal Löschflieger finden“

Ganz in der Nähe ihres Hauses ist ein großer Pinienwald – „und wenn es da mal brennt und es 45 Grad im Schatten hat und Windstärken von sieben oder acht, dann kann man nur noch auf Hilfe von Löschfliegern hoffen. Und wenn natürlich das halbe Land brennt, dann musst du erstmal Löschflieger finden.“

In Athen etwa sehe man teilweise den strahlend blauen Himmel nicht mehr vor lauter Aschewolken, erzählt Tsiganos von den Beschreibungen ihres Sohnes. Dann habe man habe Atemnot – weiß sie aus eigenen Erinnerungen. „Zumindest haben wir jetzt Hilfe aus dem Ausland, auch aus Österreich“, das gibt Hoffnung.

Waldbrände in der Türkei
AP/Ismail Coskun
Auch die Türkei ist massiv von Waldbränden betroffen

Extreme Hitze seit Wochen

Was ein Leben bei einer solchen Hitze angeht, seien die Griechen ohnehin einiges gewöhnt, sagt die gebürtige Montafonerin, aber diese massive Hitze über so einen langen Zeitraum sei schon extrem, das gehe an die Substanz. Wenn sie SMS aus Österreich bekomme mit Beschwerden über das regnerische Wetter, denke sie sich nur: „Seid doch froh, wenn es regnet.“ Auch wenn der Regen ja auch zu Katastrophen führen könne, fügt sie hinzu.

Nächste Hitzewelle kündigt sich an

Nach über einer Woche Kampf gegen unzählige Großbrände im ganzen Land hat sich die Situation in Griechenland am Montag leicht entspannt. Unter anderem sorgte das Wetter für eine Atempause – zwar kündigte sich die nächste Hitzewelle an, doch die Winde wehten am Montag nur schwach, sodass nicht ständig neue Brände ausbrachen oder die Feuer von Böen angetrieben wurden – mehr zu aktuellen Situation in news.ORF.at: Südosteuropa erwartet nächste Hitzewelle.