Im Zeitraum von einem halben Jahr hat es in Österreich 1.936 sogenannte Hassverbrechen gegeben. Vorarlberg liegt dabei mit 92 Fällen im Spitzenfeld und belegt im Verhältnis den dritten Platz – nur in Wien und Salzburg ist die Rate noch höher – mehr dazu in Vorarlberg bei Hassverbrechen an der Spitze.
„Keine Umwandlung in körperliche Aktivität“
Hassverbrechen basieren auf Hass der Täter etwa aufgrund der Religion, der Weltanschauung oder der sexuellen Orientierung ihrer Opfer. Generell könne man sagen, dass der Mensch in sich ein hohes Aggressionspotential habe, sagt Haller im ORF Vorarlberg-Interview. Dieses sei vor allem bei Männern im Alter zwischen 18 und 30 Jahren auf dem Höhepunkt.
„Wir haben in der heutigen Gesellschaft nicht mehr die Möglichkeit, diese Dinge in körperliche Aktivitäten wie etwa Holzhacken und Kohlesäcke tragen umzuwandeln. Unsere Arbeit ist im Wesentlichen das Sitzen vor dem Computer. Das führt zu einem großen Aggressionsstau im Inneren und der wird häufig in dieser Form von Hassverbrechen abgeleitet“, sagt der Psychiater.
Vorarlberg bei Hassverbrechen an der Spitze
Hassverbrechen nehmen in Vorarlberg zu. Jüngstes Beispiel ist der Angriff auf zwei junge Menschen aus der LGBTQ Szene vergangene Woche in Bregenz. Was steckt dahinter und wie erklärt sich der Kriminalpsychologe Reinhard Haller, dass wir bei den Hassverbrechen im Österreich-Schnitt an er Spitze liegen.