Lehrer testen die Kinder
ORF Vorarlberg
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Bildung

Elternvertreter: CoV-Plan zu wenig pädagogisch

Zum Schulstart sollen vier Punkte umgesetzt werden: Testen, Impfen, Frühwarnsystem und Luftfilteranlagen. Landesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) ist erfreut über die Maßnahmen, die von ÖVP-Minister Heinz Faßmann präsentiert wurden. Der Obmann der Elternvertreter Michael Tagger weißt auf pädagogische Lücken hin.

Das Schuljahr 2021/22 startet am 13. September mit einer zweiwöchigen Sicherheitsphase, in der sich die Schülerinnen und Schüler jeweils Montag, Mittwoch und Freitag mittels Nasenbohrertest selbst testen, auch wenn sie schon geimpft sind. In dieser Sicherheitsphase tragen auch alle außerhalb der Klassenräume eine Maske. Ungeimpfte Lehrkräfte tragen die Maske auch im Klassenraum.

Nach Sicherheitsphase je nach Risikolage

Ob nach der Sicherheitsphase weiter Masken getragen werden müssen, hängt von der allgemeinen Risikolage ab. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung sieht im Fall steigender Inzidenzen vor, gegebenenfalls Masken unabhängig vom Impfstatus verpflichtend vorzuschreiben – österreichweit oder auch nur in einzelnen Regionen, bzw. im ganzen Schulgebäude oder nur im Unterricht. Nach der Sicherheitsphase testen sich die Schülerinnen und Schüler wie im vergangenen Schuljahr wieder dreimal pro Woche selbst. Einer dieser Tests soll ein PCR-Spucktest sein.

Obmann der Elternvertreter: „Mehr den Mensch sehen“

Michael Tagger, Obmann des Dachverbands der Elternverbände Vorarlberg, begrüßt die Maßnahmen zum Schulstart, weist aber auf fehlende Konzepte danach hin. Man dürfe sich nicht nur auf das Gesundheitliche konzentrieren, sondern müsse auch auf den Lehrstoff blicken. Es gebe gerade durch das letzte CoV-Schuljahr viele Schüler, denen noch viel Stoff fehle, so Tagger im „Vorarlberg heute“-Interview. Hier brauche es konkrete Ansagen des Bildungsministers, wie damit umgegangen wird.

Es müsse mehr der Mensch hinter dem Ganzen gesehen werden, betont Tagger. Gerade bei den Oberstufenschülern hofft er auf vermehrte Förderungen. Oft werde zu viel angekündigt und nichts umgesetzt, gerade auch was Schulpsychologen anginge.

Elternvertreter über Pläne für Schulstart

Der Obmann des Dachverbandes der Elternverbände in Vorarlberg, Michael Tagger, äußert sich im Interview zu den Plänen für den Schulbeginn 2021/22.

Lehrervertreter: Noch viele Fragen offen

Zu viel Technik, zu wenig Pädagogik – so fasst Pflichtschul-Lehrervertreter Willi Witzemann die Ankündigungen des Bildungsministers zusammen. Aus seiner Sicht sind noch viele Antworten offen. Dass es künftig mehr Luftreinigungsgeräte in den Schulen geben soll, ist für Witzemann eine gute Entscheidung. Wie die Schulen bzw. die Gemeinden aber zu den Fördergeldern kommen, sei noch unklar.

Erleichterungen für Geimpfte

„Präsenz-Unterricht für alle Schülerinnen und Schüler ist das Ziel", so Bildungslandesrätin Schöbi-Fink: "Wir wollen einen Schichtbetrieb oder gar Schulschließungen mit aller Kraft vermeiden, daher setzen wir gezielte präventive Maßnahmen.“ Auch für die Elementarpädagogik werde es Hygiene- und Maßnahmenempfehlungen geben. Diese werden beim Elementarpädagogik-Gipfel mit den Partnern diskutiert.

Geimpfte Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren sollen zudem im neuen Schuljahr gewisse Erleichterungen erfahren. Das Ministerium arbeitet hier noch an den Details. Das Land Vorarlberg arbeitet derzeit auch an einem Impfangebot an größeren Schulstandorten.