Pferd im Graben
M. Shourot
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Chronik

Pferd aus Riedgraben gerettet

In der Nähe des Jannersees im Lauteracher Ried ist in einer aufwändigen Bergungsaktion ein Springpferd aus einem Graben gerettet worden. Das Pferd war am Samstagvormittag wegen einer heraneilenden Kuhherde in Panik geraten und rückwärts in den Graben gerutscht.

Das Pferd wurde von der Feuerwehr Lauterach und der Großtierrettung aus der Schweiz in einer aufwändigen Aktion aus dem Graben befreit, begleitet wurde die Bergung von einem Tierarzt. „Mir war klar, die Lage ist ernst“, so Tierarzt Franz Zohmann über den Anruf, den er am Samstagvormittag bekam. In der Gegend um den Jannersee sei der Boden so weich, dass ein Pferd keinen Widerstand habe und nicht mehr von alleine aus einem Riedgraben komme.

In Panik rückwärts gelaufen

Laut Zohmann war das Pferd mit seiner Reiterin in einer Dreiergruppe bei einem Ausritt durch das Ried unterwegs, als die Pferde vor einer Kuhherde scheuten, die heranstürmte. Die Reiter stiegen ab und führten die Pferde weiter, „J´adore“ lief allerdings in Panik am Zügel rückwärts und rutschte in den Graben.

Die Feuerwehr Lauterach wurde alarmiert und rückte mit rund 20 Leuten an. Laut Markus Wirth von der Feuerwehr wird für die Bergung von Großtieren eine bestimmte Vorrichtung mitgenommen – vorgebogene Eisen, mit dem Gurte unter dem Rumpf des Tieres durchgeschoben werden können. Auf diese Weise gelang es nach zwei bis drei Stunden Schwerstarbeit schließlich mit einem Kleinbagger, das Pferd aus dem Graben zu ziehen. Zwischenzeitlich habe man es auch mit einem speziellen Netz versucht, das sei aber nicht gelungen.

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Pferd im Graben
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Pferd im Graben
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Pferdebergung Einsatzkräfte
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Gerettetes Pferd steht wieder
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Bergungsaktion
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Feuerwehr und Großtierrettung spannen ein Netz aus
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Kuhherde auf einer Wiese
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Pferdebergung Einsatzkräfte
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Unterkühlt aus Schlamm gezogen

Laut Tierarzt Zohmann ging es dem Pferd – einem „Top-Springpferd“ – nach der Bergung im Großen und Ganzen gut. Bei einem Hinterbein sei ein Nerv ein wenig beleidigt, das Bein ein wenig wie eingeschlafen – das sei vermutlich nach etwa einem Tag wieder in Ordnung. Zudem war das Tier wegen des kalten Schlammes unterkühlt.

„Pferde sind dann als Fluchttiere gestresst und deshalb ist es gut, wenn ein Tierarzt vor Ort das Pferd sediert und bei der Bergung mithelfen kann“, so Zohmann. Neben Beruhigungsmitteln habe es auch geholfen, die beiden anderen Pferde in Sichtweite zu lassen, denn bei Herdentieren könne das Entfernen der anderen weitere Panik auslösen, so der Tierarzt.

Tierarzt: Im Zweifel absteigen

Für Ausritte empfiehlt Tierarzt Zohmann grundsätzlich, immer ein ruhiges Pferd dabei zu haben, das vorangeht. Wenn Pferde Panik bekommen, sollte man als Reiter absteigen und die Tiere führen, so Zohmann.

In diesem Fall habe die Reiterin Pech gehabt – es sei auch selten, dass eine Kuhherde in Richtung der Pferde stürme. Zudem sollten die Reiter immer die Telefonnummern der Großtierrettungsdienste und der Tierärzte dabei haben, empfiehlt Zohmann.

Pferd aus Graben gerettet

Im Lauteracher Ried ist in einer aufwändigen Bergungsaktion ein Pferd aus einem Graben gerettet worden. Das Tier ist wegen einer heraneilenden Kuhherde in Panik geraten und rückwärts in den Graben gerutscht.

Großtierretter aus der Schweiz im Einsatz

Auch die Großtierrettung aus der Schweiz war vor Ort im Einsatz. Dabei handelt es sich um eine speziell ausgebildete Einsatztruppe, die auch von Vorarlberg aus angefordert werden kann – und hier zuletzt auch öfter zum Einsatz kam. Die Großtierretter werden im Tierspital in Zürich ausgebildet und haben spezielle Bergevorrichtungen dabei.

Laut Markus Wirth von der Feuerwehr Lauterach sind Großtierbergungen nicht selten – immer mal wieder müsse ein Tier etwa aus einem Riedgraben befreit werden. Allerdings handle es sich dabei meist um Kühe. Diese seien auch einfacher zu bergen, weil sie nicht so leicht in Panik geraten wie Pferde, so Wirth.